Die Rückkehr an die italienische Kultstrecke ist vollauf gelungen. Der erste Tag der italienischen Prometeon-Round ist für das Feld der MOTUL FIM Superbike World Championship 2023 in Imola beendet. Es gab drei kurze rote Flaggen, aber alle Fahrer sind wohlauf; Flagge Nummer 1 für einen Zwischenfall in der letzten Kurve für Gabriele Ruiu (Bmax Racing), Flagge Nummer 2 für Jonathan Rea (Kawasaki Racing Team WorldSBK) an der gleichen Stelle, und Nummer 3 für Tito Rabat (Kawasaki Puccetti Racing) der den gleichen Zwischenfall wie die #65 wiederholte. Die Session sorgte für einiges an Klarheit in puncto mögliche Rennpace. Der Fahrer, den es morgen zu schlagen gilt, ist Michael Ruben Rinaldi (Aruba.it Racing - Ducati), der sich mit seiner letzten fliegenden Runde an die Spitze setzte. Am ersten Tag war keiner der vier Erstplatzierten in der Weltmeisterschaftswertung unter den ersten vier. 

LOKALMATADOREN AN DER SPITZE: Rinaldi und Ducati führen das Feld an

Für Ducati gab es sowohl auf der Strecke, als auch im Werk in Bologna, viel Grund zum Lächeln: vier 'Bologna Bullets' unter den ersten sechs im FP1 und eine dominante Vorstellung im FP2, mit Michael Ruben Rinaldi als bester Werksfahrer war. Rinaldi, der nach seiner Verletzung zurückkehrte, setzte sich auf seiner letzten fliegenden Runde am Ende der Session an die Spitze und versuchte, die Kritiker beim zweiten Heimrennen dieser Saison zum Schweigen zu bringen. Auch Alvaro Bautista war während des gesamten ersten Tages schnell, auch wenn er seine Zeit aus dem FP1 am Ende nicht verbessern konnte. Ein solider erster Tag für die Nummer 1, aber der amtierende Weltmeister und aktuelle WM-Führende blieb auf dem achten Platz der kombinierten Zeiten und hat noch ein wenig zu harmonieren.

NEUE REIHENFOLGE, TEAMKOLLEGEN KOLLIDIEREN: Lowes P2, Gerloff P3 trotz Sturz mit Baz, Rea stürzt

Im Kawasaki-Werksteam gab es ein Drama für Jonathan Rea, der in der letzten Kurve stürzte, aber insgesamt gut 15 Runden lang wieder auf die Strecke kam. Es war jedoch sein Teamkollege, der ihm an diesem Wochenende, an dem der Name „Lowes" in aller Munde war, die Show stahl. Diesmal war es ein Lowes der Sorte Alex, der kurz vor der dritten roten Flagge eine fantastische Zeit fuhr und sich an die Spitze setzte. Eine späte Attacke an anderer Stelle führte jedoch dazu, dass Lowes auf den zweiten Platz zurückfiel, während Rea Siebter der Gesamtwertung wurde. Dennoch war es ein solider Start bei großer Hitze am Freitag für die ZX-10RR-Fahrer.

Ein frühes Drama gab es für Garrett Gerloff (Bonovo Action BMW) und seinen Teamkollegen Loris Baz. In der Auslaufrunde nach Rivazza verlor Gerloff die Kontrolle über seine M 1000 RR und konnte dem Heck seines Teamkollegen im Scheitelpunkt nicht mehr ausweichen, so dass beide ins Kiesbett stürzten. Glücklicherweise ging es beiden relativ gut und sie kamen bald wieder auf die Strecke zurück. Baz fuhr auf seiner ersten fliegenden Runde direkt in die Top Ten, während Gerloff bei seiner Rückkehr auf die Strecke auf Platz 12 landete. Es war jedoch die Zeitattacke des Amerikaners in der letzten Runde, die wirklich für Aufsehen sorgte: er wurde Dritter und war wie im FP1 der beste BMW. Baz kam als 12. ins Ziel. 

BASS ZIEHT DAVON: Bassani bei seinem WorldSBK-Debüt in Imola in starker Form, Petrucci ein Anwärter?

Eine der großen Schlagzeilen des ersten Tages war Bassanis sensationelle Pace am Nachmittag, die der charismatische Italiener bei seinem Heimrennen zeigte. Er fuhr im FP2 konstant schnelle Rundenzeiten und war für den größten Teil der Session der Fahrer, den es zu schlagen galt. Das ist ein beeindruckender Schritt des Fahrers aus Feltre, der zugibt, dass er selbst normalerweise an Freitagen nicht so stark ist. Mit dem vierten Platz, aber einer starken Rennpace, kann Bassani, wenn er die Form von Freitag zeigen kann, ein Anwärter auf seinen lang ersehnten ersten Sieg in der WorldSBK sein. Danilo Petrucci (Barni Spark Racing Team), der ebenfalls auf der Suche nach seinem ersten Sieg in der WorldSBK ist, wurde Neunter der Gesamtwertung, war aber zeitweise an der Spitze der Zeitenliste zu finden. Kann er sein Comeback für sich und das Team von Marco Barnabo perfekt machen?

WEITERE SCHRITTE NÖTIG: bei Yamaha fehlt noch ein bisschen, Locatelli vor Toprak

Andrea Locatelli war am Morgen Siebter und fand in der zweiten Hälfte des FP2 einen Schritt, da er sich zum ersten Mal in der WorldSBK an Imola gewöhnt. Er beendete das Rennen als bester Yamaha-Pilot und war weniger als eine halbe Sekunde von Rinaldis Bestzeit entfernt, während es ein starker erster Tag für seinen Teamkollegen Toprak Razgatlioglu war, der das FP1 mit nur 0,003 Sekunden Vorsprung gewann. Auch beim Nachmittagstraining war er wieder auf der Höhe des Geschehens, fuhr konstant unter den ersten sechs, konnte aber seine Zeit aus FP1 nicht verbessern. Der Weltmeister von 2021 hofft, dass er sich am Samstag und Sonntag wieder an der Spitze der Yamaha-Rennserie behaupten kann. 

REDDING KOMPLETTIERT TOP TEN, HONDA KÄMPFT WIEDER: Große Namen weiter hinten

Bei seinem Imola-Debüt wurde Scott Redding (ROKiT BMW Motorrad WorldSBK Team) Zehnter und verbesserte seine Zeit im Vergleich zum FP1 um fast eine Sekunde, auch wenn die Rundenzeiten insgesamt etwas hinter ihren früheren Zeiten zurückbleiben, was bedeutet, dass die Pace noch weiter sinken wird. Er lag einen Platz vor seinem Landsmann Brad Ray (Yamaha Motoxracing WorldSBK Team), der ein gutes Imola-Debüt hatte und am Nachmittag sogar Vierter wurde. Philipp Oettl (Team GoEleven) landete auf P13, einen Platz besser als Remy Gardner (GYTR GRT Yamaha WorldSBK Team), hatte aber nur eineinhalb Sekunden Rückstand auf Rinaldi. 

Weiter hinten sorgte Honda für Schlagzeilen, denn wieder einmal kämpften sie darum, Boden gut zu machen. Obwohl sich die Rundenzeiten im Vergleich zum Vormittag verbesserten, landeten sie in der Gesamtwertung auf den Plätzen 15 und 17, angeführt von Xavi Vierge (Team HRC). Teamkollege Iker Lecuona hatte einen Rückstand von 1,7 Sekunden auf die Spitzenzeit, während Leon Haslam (ROKiT BMW Motorrad WorldSBK Team) bei seiner Rückkehr als Ersatzfahrer die beiden teilte. Die 'Pocket Rocket' - oder dieses Wochenende vielleicht auch 'Pocket ROKiT' - hatte ein kleines technisches Problem, war aber an sich in Ordnung. Lorenzo Baldassarri (GMT94 Yamaha), Dominique Aegerter (GYTR GRT Yamaha WorldSBK Team) und Gabriele Ruiu (Bmax Racing) komplettierten die Top 20. 

Bei seiner Rückkehr in die WorldSBK wurde Roberto Tamburini (PETRONAS MIE Racing Honda Team) 21. vor Isaac Vinales (TPR Team Pedercini Racing) und seinem eigenen Teamkollegen Eric Granado, der in Kurve 2 von der Strecke abkam. Tito Rabat und Oliver König (Orelac Racing MOVISIO) beendeten den ersten Tag der WorldSBK-Rückkehr nach Imola in den Geschichtsbüchern.

Die Top Sechs nach dem ersten Tag der WorldSBK in Imola, die vollständigen Ergebnisse hier:

1. Michael Ruben Rinaldi (Aruba.it Racing - Ducati) 1'47.128s

2. Alex Lowes (Kawasaki Racing Team WorldSBK) +0,151s

3. Garrett Gerloff (Bonovo Action BMW) +0,326s

4. Axel Bassani (Motocorsa Racing) +0,420s

5. Andrea Locatelli (Pata Yamaha Prometeon WorldSBK) +0,464s

6. Toprak Razgatlioglu (Pata Yamaha Prometeon WorldSBK) +0,533s

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