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Von hinten gewinnen: Mission Possible

Thursday, 23 February 2017 10:07 GMT

Die Tücken und Kniffe des neuen Startaufstellungsformates für Lauf 2 der WorldSBK.

2017 hat in der MOTUL FIM Superbike Weltmeisterschaft einige Neuerungen gebracht, sowohl in sportlicher, als auch technischer Hinsicht. Hinsichtlich der Startaufstellung wird es ein gänzlich, noch nie dagewesenes, neues Format geben. Die Startaufstellung für Lauf 2 am Sonntag wird in der WorldSBK nun abhängig vom ersten Rennen am Samstag gebildet.

Dies wurde Ende letzten Jahres bekannt gegeben, nun steht der Saisonauftakt auf Phillip Island an. Darum kommt hier noch einmal ein Guide, was diese Regeländerungen zu bedeuten haben.

Die ersten drei Startreihen zu Lauf 2 werden am Sonntag quasi in "umgedrehter" Reihenfolge vom Samtagslauf gebildet. Die ersten drei im Ziel, starten aus Reihe 3, dabei tauschen Sieger und Drittplatzierter die Positionen. Die Plätze 4, 5 und 6 vom Samstag, bilden am Sonntag die erste Startreihe, die Ränge 7, 8 und 9 starten aus Reihe 2. Die weiteren Startplätze werden anhand der Ergebnisse aus der Tissot-Superpole vergeben.

Es ist derzeit die große Unbekannte der Saison, wie sich diese Umstellung in der Startaufstellung auf die Rennergebnisse vom Sonntag auswirken wird. Angeschoben wurde dieses von den Organisatoren der Meisterschaft, um die Rennen noch spannender zu machen und auch anderen Fahrern und Teams die Chance auf mehr Aufmerksamkeit zu bieten, die normalerweise nicht in den ersten Reihen stehen würden.

Ganz sicher wird es für die Fans spannender werden, denn im zweiten Lauf dürften an der Spitze einige Fights mehr zu erwarten sein. Aber natürlich birgt das Feld auch Talente und Stars, die auch von Startplatz 7 oder weiter hinten aus gewinnen können. Nach den "alten Regeln" ist das in der Geschichte der Superbike-Weltmeisterschaft schon 64 Mal passiert, dass jemand von Platz 7 oder schlechter aus ins Rennen ging und trotzdem ganz oben auf dem Treppchen gestanden hat. Möglich ist also alles.

Der Japaner Noriyuki Haga zum Beispiel hat das 10 Mal geschafft. Weitere Fahrer, denen das gelang, sind Ruben Xaus (4), Troy Bayliss (3), Carl Fogarty (3), Max Biaggi (2) und Carlos Checa (2), die ebenso Siege von wenigsten Startplatz 7 oder schlechter einfahren konnten. Haga und der Italiener Fabrizio Pirovano, der letztes Jahr leider verstorben ist, sind in dieser Hinsicht die Meister: Beide haben Rennen vom 16. (!) Startplatz aus gewonnen.

Unter den aktuellen Piloten gibt es auch einige, die Rennen aus der dritten Startreihe gewinnen konnten: Jonathan Rea hat das 2015 drei Mal geschafft. Marco Melandri gewann 2011 im Donington Park auf Yamaha vom 9. Startlatz aus, aber auch 2012 im Miller Motorsports Park auf BMW. Auch Tom Sykes und Chaz Davies haben das in ihren Karrieren schon geschafft: Der Brite startete 2014 im Donington Park mit seiner Kawasaki von Platz 7 – und gewann beide Läufe seines Heimrennens. Der Waliser Davies gewann 2012 vom 10. Startplatz auf dem Nürburgring und mit Aprilia den 2. Lauf.

"Diese Änderungen sind nicht allzu dramatisch, wenn wir uns die Vor- und Nachteile anschauen, dann denken wir, dass diese Entscheidung etwas ganz Besonderes bringen kann", so WorldSBK Sports Director Gregorio Lavilla zum neuen Format. "Die Statistiken versprechen mehr Emotionen – und sagen, dass alles möglich ist."