Vier Siege in sechs Rennen der MOTUL FIM Superbike World Championship 2024: Alvaro Bautista (Aruba.it Racing - Ducati) kehrte mit einem Sieg in Rennen 2 auf die oberste Stufe des Podiums zurück. In einem Rennen, in dem es um den Umgang mit den Reifen ging und das ganz im Zeichen von "Meister gegen Lehrling" stand, war es ein klarer Sieg für den amtierenden Doppel-Champion, der wieder ganz vorne mitmischt. 

Nach einem guten Start von vorne führte Bautista das Feld und Ducati auf den Plätzen 1 bis 3 in die erste Kurve. Teamkollege Bulega versuchte in Runde 4 in Kurve 10 durchzukommen, überfuhr aber am Ausgang und überließ seinem Teamkollegen die Führung. Eine Runde später lag 'Bulega' in Turn 1 auf P1 und fuhr sofort einen Vorsprung von sieben Zehntelsekunden heraus. Bautista blieb jedoch ruhig und ließ sich nicht in einen weiteren Reifenkrieg verwickeln. Er ließ das Rennen auf sich zukommen und überholte seinen Stallgefährten elf Runden vor Schluss in Kurve 1. Obwohl Bulega versuchte, an ihm dranzubleiben, hatte der 39-Jährige die nötige Pace, um vorne zu bleiben und seinen Reifen zu schonen, um den ersten Sieg in seiner Saison 2024 einzufahren.

"Es war unglaublich", sagte Bautista am Ende des Renntages. "Trotz der gestrigen Strafe in der Startaufstellung und der Tatsache, dass wir viele Positionen zurückgewinnen mussten, konnten wir auch heute in der Superpole konkurrenzfähig sein, eine gute Leistung zeigen und bis zur letzten Runde um den Sieg kämpfen. Das Rennen 2 hat mir Spaß gemacht, denn es war nicht einfach. In der Startaufstellung entschieden wir uns, den Hinterreifen zu wechseln, weil ich dachte, dass der SCX bei den niedrigen Temperaturen eine bessere Option sein könnte als der 900er. Am Anfang habe ich versucht, den Reifen nicht zu forcieren, vielleicht habe ich zu sehr abgebremst, aber ich war in Führung, niemand wollte schneller fahren."

Der Spanier ist nun wieder auf dem besten Weg, der erste Ducati-Fahrer zu werden, der drei Titel in Folge holt. In der WM-Wertung liegt er mit 12 Punkten Rückstand auf seinen neuen Teamkollegen Bulega auf Platz 2. Bautista ging nach einem Teststurz in Jerez am Ende der Saison 2023 verletzt in das Jahr 2024, und auch die neuen Regeln machen ihm zu schaffen. Da das Niveau in der WorldSBK ständig steigt, war sein 60. Karrieresieg am Sonntagnachmittag einer der am besten kalkulierten. Es war auch der 97. Sieg für Spanien, was bedeutet, dass sie beim nächsten Mal in Assen rechnerisch die 100 erreichen könnten, als fünftes Land, das eine solche Marke erreicht (Großbritannien mit 307, USA mit 119, Australien mit 118 und Italien mit 108).

Über seine Strategie für den Sieg sagte Bautista: "Nach ein paar Runden überholte mich Nico und ich sagte: 'Ja, ich gebe dir recht, ich bin zu langsam. Vielleicht solltest du ein bisschen mehr pushen'. Ich könnte 3-4 Zehntel schneller sein, aber nicht mehr, sonst würden die Reifen in den letzten Runden stark abbauen. Er fuhr zwei sehr schnelle Runden, also blieb ich ruhig, und ein paar Runden später fing ich an, ihn einzuholen."

"Ich bin wirklich zufrieden; heute und gestern sind wir drei sehr unterschiedliche Rennen gefahren, und in allen drei waren wir recht konkurrenzfähig. Dieses Jahr müssen wir unter allen Umständen das Maximum herausholen, denn es gibt viele Fahrer, die um den Sieg kämpfen. Letztes Jahr habe ich gewonnen, aber es war wie 'noch ein Sieg, OK, noch ein Sieg', und das ist nicht gut. Man muss geschlagen werden, um die Siege mehr zu schätzen, und deshalb habe ich heute eine besondere Erinnerung. Jetzt habe ich gewonnen, aber wann ich das wieder tun kann, weiß man nie."

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