Nicolo Bulega (Aruba.it Racing WorldSSP Team) wird trotz seines Sieges in Rennen 2 im MotorLand Aragon auf den Titelgewinn in der FIM Supersport-Weltmeisterschaft 2023 warten müssen. Sein Titelrivale Stefano Manzi (Ten Kate Racing Yamaha) kam direkt hinter der #11 bei der Tissot Aragon Runde ins Ziel. Beiden behaupteten ihre Dominanz gegenüber dem Rest des Feldes, doch der Fünf-Punkte-Vorteil der #11 bedeutete, dass er in Spanien nicht zum Champion gekrönt wurde.

BULEGA VS. MANZI: Die beiden Spitzenreiter auf Platz 1 und 2

Bulega entschied den Start des 15-Runden-Rennens für sich und schien sich abzusetzen zu können. Die #11 stellte in Runde 2 einen neuen Rundenrekord auf, als er mit einer 1:53,191 Minuten zwei Sekunden Vorsprung auf seine Konkurrenten herausfuhr, bevor sich der Abstand bei knapp über 2,5 Sekunden einpendelte. Mit der schnellsten Runde des Rennens sicherte sich Bulega auch den Pirelli Best Lap Award. Dahinter kämpfte sich sein Titelrivale Stefano Manzi (Ten Kate Racing Yamaha) - der einzige Fahrer, der Bulega noch am Titelgewinn hindern kann - vom fünften Startplatz auf den zweiten Platz vor. Auf Grund eines Reifendruckverstoßes wurde Yari Montella (Barni Spark Racing Team) mit einem Startplatz in der letzten Reihe bestraft, wodurch Manzi aus unbedrängter Position heraus das Rennen angehen konnte.

Sowohl Bulega als auch Manzi fuhren mit einer Zeit von unter 1:54 Minuten und hielten sich gegenseitig in Schach, wobei keiner dem anderen viel Zeit abnahm. Die beiden belegten die Plätze 1 und 2, was bedeutet, dass der Titelkampf nächste Woche in Portimao fortgesetzt wird. Der Abstand zwischen den beiden beträgt 85 Punkte und der Ducati-Star wird in Rennen 1 nächste Woche zum Champion gekrönt, wenn er mit 75 oder mehr Punkten Vorsprung auf seinen Rivalen ins Ziel kommt.

In der Mitte des Rennens begann Federico Caricasulo (Althea Racing Team) den Abstand auf die #62 auf etwas mehr als eine Sekunde zu verringern, bevor der Yamaha-Pilot reagierte und dafür sorgte, dass 'Carica' mehr als eine Sekunde Vorsprung hatte.  Zu Beginn von Runde 15 war der Rückstand auf acht Zehntel gesunken, bevor in der letzten Runde die roten Flaggen geschwenkt wurden. Das Rennen wurde nach einem Sturz von Niki Tuuli (PTR Triumph) in Kurve 4 unterbrochen. Der Finne wurde ins medizinische Zentrum gebracht und war nach dem Sturz bei Bewusstsein. Tuuli wurde mit einer Verletzung der linken Schulter und einer Brustkorbprellung für unfit erklärt und wurde zur weiteren Untersuchung ins Alcaniz-Krankenhaus gebracht.

Nach zwei Dritteln der Renndistanz wurden die Ergebnisse am letzten Zeitmesspunkt gewertet. Bulega holte sich seinen 13. Saisonsieg und seinen vierten Sieg in Folge; es ist das erste Mal, dass er diesen Meilenstein in der WorldSSP erreicht. Manzis zweiter Platz bescherte ihm seine 18. Podestplatzierung, für Caricasulo war es das 33. Podium.

ANDERE STRATEGIE: Sofuoglus Wahl zahlt sich aus

Bahattin Sofuoglu (MV Agusta Reparto Corse) war einer der wenigen Fahrer, die den SC0-Hinterreifen verwendeten. Er nutzte dies mit großem Erfolg, und wurde Vierter, nur eine Sekunde hinter Caricasulo. In einem engen Kampf um Platz 4 hatte er nur eine halbe Sekunde Vorsprung auf seinen Teamkollegen Marcel Schrötter. Jorge Navarro (Ten Kate Racing Yamaha) erzielte als Sechster sein bisher bestes WorldSSP-Ergebnis. Er profitierte von einem Sturz von Adrian Huertas (MTM Kawasaki) in Runde 10, letzte Schikane, als der Spanier aus dem Rennen flog.

RÜCKKEHR IN DIE TOP TEN: Montella kämpft sich zurück

Valentin Debise (GMT94 Yamaha) kehrte in die Top Ten zurück, als er als Siebter vor Montella als Achtem ins Ziel kam. Der Italiener war vom letzten Startplatz aus ins Rennen gegangen, kämpfte sich aber bald in die Top Ten vor und beendete das Rennen als Achter mit nur elf Sekunden Rückstand auf Bulega, obwohl er während des gesamten Rennens mehrere Fahrer überholen musste. Raffaele De Rosa (Orelac Racing VerdNatura) wurde Neunter mit vier Zehnteln Rückstand auf Montella, während Nicholas Spinelli (VFT Racing WEBIKE Yamaha) zum ersten Mal seit dem ersten Rennen in Imola in die Top Ten zurückkehrte und diese komplettierte.

DEM CHALLENGE-TITEL NÄHER: Booth-Amos kommt näher

Tom Booth-Amos (Motozoo ME AIR Racing) festigte mit Platz 11 seinen Griff nach dem WorldSSP Challenge-Titel und verpasste die Top Ten nur um knapp eine Sekunde. Er hatte sechs Sekunden Vorsprung auf Ondrej Vostatek (PTR Triumph), der 12. wurde, während der tschechische Fahrer den Angriff von John McPhee (D34G Racing) abwehrte, der 13. wurde. Der Brite, der an diesem Wochenende zum ersten Mal mit einer Ducati-Maschine antrat, reagierte auf einen Sturz in Rennen 1 und holte sich die Punkte, nur 0,062 Sekunden hinter Vostatek. Tom Edwards (Yart-Yamaha WorldSSP Team) wurde 14. und Yeray Ruiz (MDR Offitec Yamaha) rundete die Punkteränge ab.

KURZ NOTIERT: Ausfälle in Rennen 2

Das Rennen von Glenn van Straalen (EAB Racing Team) war früh zu Ende, als er in der ersten Runde am Ausgang von KURVE 1 stürzte. Lorenzo Dalla Porta (Evan Bros. WorldSSP Yamaha Team) schied aus, nachdem er in Runde 13 in Kurve 14 gestürzt war.

Die sechs Erstplatzierten des WorldSSP-Rennens 2, vollständige Ergebnisse hier:

1. Nicolo Bulega (Aruba.it Racing WorldSSP Team)

2. Stefano Manzi (Ten Kate Racing WorldSSP) +2,284s

3. Federico Caricasulo (Althea Racing Team) +3,076s

4. Bahattin Sofuoglu (MV Agusta Reparto Corse) +3,935s

5. Marcel Schrötter (MV Agusta Reparto Corse) +4,418s

6. Jorge Navarro (Ten Kate Racing Yamaha) +7,753s

Schnellste Runde: Nicolo Bulega, Ducati - 1'53.191 (Neuer Rundenrekord)

1. Nicolo Bulega (Aruba.it Racing WorldSSP Team) 408 Punkte

2. Stefano Manzi Ten Kate Racing WorldSSP) 323

3. Marcel Schrötter (MV Agusta Reparto Corse) 269

4. Federico Caricasulo (Althea Racing Team) 210

5. Bahattin Sofuoglu (MV Agusta Reparto Corse) 159

6. Valentin Debise (GMT94 Yamaha) 149

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