Erstaunlich, beeindruckend, sensationell, erhaben. All diese Worte treffen zu, wenn man über Brad Rays (Yamaha Motoxracing WorldSBK Team) Leistung in Rennen 2 am Sonntag in Imola spricht. Der 26-Jährige aus Kent in England erzielte einen fantastischen sechsten Platz und lieferte damit das beste Ergebnis seines Rookie-Jahres, die erste Top-Ten-Platzierung seiner WorldSBK-Karriere und das beste Ergebnis seines Teams seit dem Aufstieg in die WorldSBK-Klasse im vergangenen Jahr.

Ray fuhr zum ersten Mal in Imola und schien sein Debüt auf der italienischen Strecke zu genießen, denn der Yamaha-Pilot kämpfte im Freien Training häufig mit den Top Ten. Ein Start aus der zweiten Reihe als Sechster war jedoch das Highlight des Samstags. Dies war wiederum das Beste, was ihm oder dem Team in der Superpole gelungen ist, vor Jonathan Rea (Kawasaki Racing Team WorldSBK), Michael Ruben Rinaldi (Aruba.it Racing - Ducati) und Danilo Petrucci (Barni Spark Racing Team). Rennen 1 verlief nicht so gut, da er früh zurückfiel und "ein paar kleine Probleme" hatte, die ihn auf Platz 15 zurückwarfen. Ein früher Fehler in der Superpole führte dazu, dass er ans Ende des Feldes zurückfiel, bevor er sich bis auf P16 verbessern konnte, was bedeutete, dass er in Rennen 2 von Startplatz 10 aus ins Rennen ging. 

Nach einem fulminanten Start lag Ray bereits in der ersten Runde auf Platz acht, wo er bis zur zwölften Runde blieb und sowohl Scott Redding (ROKiT BMW Motorrad WorldSBK Team) als auch Loris Baz (Bonovo Action BMW) auf Platz 6 überholte. Er hielt diese Position bis zur Zielflagge und erzielte damit sein bestes Ergebnis in seiner Karriere und das beste Ergebnis für Sandro Carusis Yamaha Motoxracing Team in der World Superbike. Ray war der zweite unabhängige und der zweite britische Fahrer, der die Zielflagge sah, während er in seinem ersten Jahr in der WorldSBK immer mehr an Statur gewinnt. 

Der britische Superbike-Meister von 2022 freute sich über seine erste Top-6-Platzierung in diesem Jahr: "Unglaublich! Zunächst einmal bin ich zum ersten Mal hier in Imola, aber ich brauchte nicht lange, um mich an die Strecke zu gewöhnen, was sehr schön war. Ich war an diesem Wochenende wirklich stark, aber ehrlich gesagt waren die Rennen in diesem Jahr der schwierige Teil für mich, ich habe mich nicht sehr gut qualifiziert, so dass es in den Rennen schwierig war, Fortschritte zu machen. Wahrscheinlich war ich gestern in der Qualifikation nicht schnell genug, deshalb bin ich im Rennen zurückgefallen, und in Rennen 1 hatten wir ein paar kleine Probleme, die mich am Weiterkommen gehindert haben. In der Superpole am Sonntagmorgen hatten wir ein Problem mit der Gangschaltung, und es war schön, dass wir das aus der Welt schaffen konnten!"

"Ich hatte einen wirklich guten Start in Rennen 2 am Nachmittag und wusste, dass ich in den ersten Runden Gas geben musste, um die Zeit aufzuholen und in der Spitzengruppe zu bleiben. Ich habe in den ersten Runden mein Bestes gegeben, meinen Rhythmus gefunden und das Beste daraus gemacht. Es ging nur darum, die Runden abzuhaken!"

Für Ray war es das erste Mal, dass er in Imola antrat, doch die Erfahrung, die er auf ähnlichen Strecken in seinem Heimatland Großbritannien gesammelt hatte, war sicherlich hilfreich: "Es ist keine einfache Strecke; es ist eher eine britische Strecke mit vielen Steigungen und Gefällen und blinden Kurven, die viel Einsatz erfordern. Ich bin mit Strecken im britischen Stil aufgewachsen und habe mich sofort zurechtgefunden. Die Temperaturen waren an diesem Wochenende schwierig. In den letzten Runden von Rennen 2 hatte ich +0,3 Sekunden auf der Anzeigetafel, also musste ich einfach meine Markierungen und Scheitelpunkte treffen. Ich musste nur durchkommen und wusste, dass ich sie bis zur Ziellinie aufhalten würde. Ehrlich gesagt bin ich super glücklich für mich, das Team und Yamaha. Es zeigt, dass wir, wenn alles zusammenpasst, einen guten Job machen können."

Was die Bedeutung der Superpole angeht, so bot sie einen echten Hinweis darauf, wozu Ray fähig ist: "Wir haben in den vergangenen Rennen gezeigt, dass wir uns um Platz 18 herum qualifiziert haben und es schwierig war, den Schritt in die Top 12 oder Top 10 zu machen. An diesem Wochenende war es wichtig, sich auf P6 zu qualifizieren, und dann startete ich in Rennen 2 vom zehnten Platz, also in der Gruppe, in der ich sein musste. Indem ich in der ersten Runde Gas gab, habe ich verdammt viel gelernt, und zwar das ganze Wochenende über. Ich hoffe, dass wir diesen Schwung auch in Zukunft beibehalten können."

Teamchef Sandro Carusi freute sich ebenfalls, dass sein Team 2023 zum ersten Mal die Top Ten geknackt hat und mit P6 das beste Ergebnis aller Zeiten einfuhr: "Wir haben das, was wir für das schwierigste Wochenende von allen gehalten haben, auf die bestmögliche Weise abgeschlossen. Der sechste Platz heute ist der Lohn für all die Arbeit, die wir in den letzten Runden geleistet haben. Bradley erweist sich als echter Profi, und ich denke, auch unser Team hat sich deutlich weiterentwickelt."

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