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Den Spielverderber spielen: Bautista dominiert in Assen

Wednesday, 17 April 2019 08:01 GMT

Der WorldSBK-Kommentator Steve English bewertet eine weitere erstaunliche Dominanz von Bautista

Wenn Sie in ein Casino gehen, gibt es immer einen Geber mit den schnelleren Händen. Ein Geber, der einen Spieler dazu bringen kann, Fehler zu machen. Er kann Sie mit einem „ehrlichen Lächeln“ in ein falsches Gefühl der Sicherheit wiegen, aber lassen Sie sich nicht täuschen, er ist so schlecht wie der Rest und will nur Ihr Geld!

Alvaro Bautista (ARUBA.IT Racing - Ducati) war der Geber bei der Motul Dutch Round in der WorldSBK. Der Spanier versteckte ein Ass im Ärmel. Der Rest des Feldes meinte, sie hätten am letzten Wochenende eine Chance gehabt und der Spanier sei verwundbar. Aber als die Karten auf den Tisch kamen, zog er seine Asse und holte einen Doppelsieg.

Die Wetterbedingungen waren das größte Gesprächsthema in Assen. Nicht nur der Schnee und der Schneeregen, die den Samstag zu einer Lotterie machten, sondern vor allem der kalte arktische Wind, der über den TT Circuit in Assen fegte. Es war der Regen, der es zum Wendepunkt gebracht hatte. Insbesondere kostete es Ducati einen ihrer größten Vorteile. Michael Ruben Rinaldi (BARNI Racing Team) erläuterte die Herausforderung.

"Bei den kalten Temperaturen kann ich den Reifen nicht auf der richtigen Temperatur halten", erklärte der Italiener. "Er kühlt sich ab und ich habe keinen Grip, wenn ich mit dem Motorrad in die Kurve einlenke."

Er war nicht der einzige Fahrer, der über dieses Thema sprach und am Freitag war es offensichtlich, dass Bautista Probleme hatte. Er stand mit dem Rücken gegen die Wand und er musste viele verschiedene Setups testen. Wir sahen ihn am Freitagnachmittag in der Boxengasse sitzen. Warten. Er wartete darauf, dass mehr als nur Setup-Änderungen vorgenommen wurden. Er wartete darauf, dass die Ducatis ihre Form wieder fanden. Am Ende des FP2 fand er einige Fortschritte gemacht, indem er zu dem Setup zurückkehrte, das er in den ersten drei Rennen des Jahres verwendet hatte.

Ab diesem Zeitpunkt war er auf dem Papier fehlerlos. Die Pole Position und der Sieg in beiden Rennen am Sonntag ließen ihn für die Saison ungeschlagen, aber es war nicht so einfach wie es aussah.

Bautista hatte in der Superpole das Glück, die Pole Position zu erreichen. Die rote Flagge kam genau dann heraus, als er als erster der führenden Fahrer eine Zeit mit seinem Qualifying Reifen fuhr. Er war am schnellsten, aber es blieb nicht mehr genug Zeit, um die Session erneut zu starten.

Michael van der Mark (Pata Yamaha WorldSBK Team) war Zweitschnellster, dies aber auf einem Rennreifen. Tom Sykes (BMW Motorrad WorldSBK Team) war in einer schnellen Runde und qualifizierte sich als Sechster. Jonathan Rea (Kawasaski Racing Team WorldSBK) hatte seine schnelle Runde nur begonnen und musste bei beiden Rennen vom achten Startplatz aus starten.

Bautista nutzte sein Glück in einer schwierigen Sekunde und gewann mit zwei Paaren. Manchmal genügt ganz wenig, aber manchmal verdienst Du Dir das Glück auch selbst am Tisch. Bautista nutzte sein Glück maximal aus und konnte beide Rennen gewinnen. Der Ducati Fahrer musste zeitweise sogar etwas zittern, insbesondere im zweiten Rennen.

Rea hat sich im ersten Rennen zu viel Mühe gegeben, um durch das Feld zu kommen. Nachmittags hat ihm der Reifenverschleiß den zweiten Platz gekostet. Ein unglaublicher Start brachte ihn allerdings in nur fünf Kurven in Führung. In den letzten Runden des zweiten Rennens, als Bautista an der Spitze schon enteilt war, geriet Rea in einen Angriff von van der Mark. In ihrer letzten Runde berührten sie sich sogar, nachdem Rea in Kurve 10 innen hinein gefahren war.

Nach dem Rennen sagte van der Mark, was der Rest des Feldes dachte: „Wenn man nicht gewinnen kann, muss man Zweiter werden.“ Das ist im Moment so gut wie ein Sieg, aber zumindest sah das Feld danach aus, dass Bautista bekämpft werden kann und verwundbar ist. Es waren die niedrigen Streckentemperaturen, die den Spanier schwächten und es zeigte sich, dass er es zeitweise mit seinen Rivalen aufnehmen musste.

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