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Die vier Schlüssel zu Reas vier Meistertiteln

Saturday, 29 September 2018 12:13 GMT

Der Weltmeister der Saison 2018 spricht über die Geheimnisse seines Erfolgs

Jonathan Rea (Kawasaki Racing Team WorldSBK) schrieb mit der Zielankunft in Frankreich Geschichte und krönte sich zum ersten Fahrer in der Geschichte der WorldSBK, der vier Titel in Folge feiern konnte. Doch wie schaffte es der Nordire hierhin? Jeder Titel war besonders und erforderte eine andere Taktik. Wir sprachen mit dem Champion über die Schlüssel zu jedem Titel.

2015 – Die Geburt von Team 65 

“Ich denke, der Schlüssel war die Integration ins Kawasaki-Team und die Geburt von Team 65. Die Leute dort haben wirklich an mich geglaubt und eine sehr gute Atmosphäre im Team aufgebaut. Es war sehr schön, dorthin zu kommen. Das war der Schlüssel. Ich kam in ein familiäres Umfeld. Meine Vorgänger und die Leute im Werk haben sehr gute Arbeit geleistet bei der Entwicklung des Motorrads. Es war das letzte Jahr der alten Maschine. Es war ein vollkommen entwickeltes Motorrad. Ich musste einfach nur gewinnen und alles zusammenbringen. Bevor ich zum Team kam, ahnten wir nicht, dass wir so erfolgreich sein würden. Wir gewannen 14 Rennen. Das war unglaublich. Es war ein surreales Jahr. Der Schlüssel war die Atmosphäre in der Box. Dieses erste Jahr mit dem Team fühlte sich gut an."

2016 – Das Jahr der Konstanz 

“2016 drehte sich alles um die Konstanz. Es gab Zeiten, in denen wir mit vielen Schwierigkeiten kämpfen. Zu Beginn der Saison hatte ich große Probleme mit dem Getriebe. Wir testeten sehr intensiv. Es wurden vielen neue Teile geliefert. Wir änderten auch die Motor-Spezifikation. Es war ein komplett neues Motorrad. Es war wichtig, an den Wochenenden das Maximum herauszuholen. Wir erlebten zwei Rückschläge – in Laguna Seca mit dem technischen Defekt und dann der Sturz im ersten Lauf auf dem Lausitzring. Das warf uns zurück, doch wir waren am Saisonende konstant. Das ermöglichte uns den Titel. Es gab Zeiten, da waren wir nicht die Schnellsten. Chaz Davies gewann in dieser Saison mehr Rennen als ich. Doch er war nicht so konstant. Deshalb haben wir die Meisterschaft gewonnen."

2017 – Brutal schnell

“2017 war mein Tempo der Schlüssel – zeitweise war es brutal. Ich konnte es anschalten, wenn ich wollte. Wir gewannen 16 Rennen. Es war wie ein Schneeball, der immer größer und größer wird. Die einzigen Rennen, bei denen wir von Chaz geschlagen wurden, waren der Lausitzring und Imola. Bei allen anderen Wochenenden waren wir sehr stark. Es war unglaublich, das Jahr mit dem Doppelerfolg auf Phillip Island zu starten und es mit dem Punkterekord zu beenden. Wir lernten in der Winterpause alles über das neue Motorrad und brachten es 2017 zusammen. Das Teamwork ermöglichte uns, das Tempo anzuziehen. Es war unglaublich."

2018 – Punkte verwalten

“Auf Phillip Island kämpften wir um den Sieg, bis ich das Problem mit dem Reifen bekam. Ich rutschte sehr schnell zurück. In diesem Jahr ging es darum, die Punkte zu verwalten. Wir verbesserten unser Paket mit dem neuen Motorrad weiter und machten einen Schritt. Im Qualifying schafften wir es oft in die erste Reihe. Ich war also deutlich schneller. Wir hatten aber einige Probleme mit dem Motorrad und den Regeländerungen. Die Regeländerungen machten die Vorteile der vergangenen Saison zunichte. Doch wir hingen uns richtig rein, als alles gegen uns war. Es scheint, als ob wir Wochenende für Wochenende alles aus unserem Motorrad herausholen konnten."

Das ist auf das Teamwork zurückzuführen, von allen Mitarbeitern hinter den Kulissen, den Mechanikern, den Technikern, den Ingenieuren in Japan – es war eine starke Teamleistung in diesem Jahr. Konstant waren wir auch, weil andere oft schnell oder schneller als wir waren. 2016 war das schwierigste Jahr. Es war ein Jahr, in dem es nicht hätte sein sollen, doch wir schafften es, vier Titel in Folge einzufahren."

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