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Shaun Muir: Tiefe und Qualität des Feldes hat uns überrascht

Monday, 18 July 2016 08:45 GMT

Shaun Muir, Teamchef von Milwaukee BMW, ist nach der ersten Saisonhälfte in der Superbike-Weltmeisterschaft überrascht.

Als Britische Champions ist die Truppe von Milwaukee BMW dieses Jahr in die Superbike Weltmeisterschaft aufgestiegen. Der Schritt brachte einige Herausforderungen mit sich und einige waren schwieriger, als erwartet. Kurz vor der Sommerpause hat sich WorldSBK.com nun mit Team Principal Shaun Muir getroffen und sich mit ihm über die ersten Schritte seiner Mannschaft in der MOTUL FIM Superbike Weltmeisterschaft unterhalten. Wie sieht es aus mit Erwartungen und Realität und was kann man in der Zukunft erwarten?

„Es war ein ganz schöner Kampf, wenn wir ehrlich sind“, sagt Muir. „Ich denke, wir haben alle erwartet weiter vorn zu sein, aber das zeigt jetzt einfach nur wie tiefgründig und hochqualitativ diese Meisterschaft jetzt ist. Wenn die Top Ten in 0,7 Sekunden liegen, damit du in die Superpole 2 kommst, hast du viel Arbeit zu erledigen. Ich denke, dass das unsere Saison eingeschränkt hat. Wir waren immer außerhalb dieser Top Ten, konnten aber auch ein paar Mal da rein stechen, wenn wir Freitag schnell genug waren. Es war also ziemlich schwierig, aber wir sammeln sehr viel Erfahrung und es ist ein Dreijahresprojekt, da ist also nichts verschwendet. Wir hoffen, dass wir noch etwas Fahrt aufnehmen und vor Ende des Jahres in diese Top Ten stechen können.“

Drei Mal sind Karel Abraham und Josh Brookes in dieser Saison schon in die Top Ten gefahren. Im Regen von Assen konnte Brookes das Rennen sogar anführen, stürzte aber später.

„Wir hatten einen etwas schwierigen Start, denn unsere Entscheidung zu BMW zu wechseln ist erst im letzten November gefallen und damit hatten wir kaum Zeit zum Testen, bevor wir nach Australien geflogen sind“, schildert Muir weiter. „Das war eine Challenge, aber eine Komponente ist gleich geblieben und das ist Josh, aber auch er hat einige Umstellungen zu meistern gehabt, logischerweise der Wechsel von Yamaha zu BMW. Ich denke, dass wir dieses Jahr zu wenig abgeliefert haben und ich denke die meisten von uns akzeptieren das. Und da wir einen Dreijahresplan haben bedeutet das auch, dass du es dir im ersten Jahr leisten kannst, das Laufen erstmal zu lernen.“

„In den Jahren zwei und drei müssen wir in die Position kommen, konstant in die Top Acht zu fahren“, lautet die Zielstellung. „Und wenn du in den Top Acht bist, bedeutet das, dass du zeitweilig auch um das Podest kämpfen kannst. Vorne machen die Kawasaki und Ducati Jungs das Rennen und wir müssen dort ran kommen. Aber im ersten Jahr haben wir alle sehr viel zu lernen und wir erwarten, dass wir daraus im zweiten Jahr daraus Kapital schlagen können und hoffentlich vorwärts kommen – wenigstens in die Position, in der wir das Interesse von Top-Piloten auf uns ziehen können und die dann die Spitze angreifen.“

Wie schätz Muir nun die MOTUL FIM Superbike Weltmeisterschaft nach den ersten Eindrücken ein?

„Es hat mich ein wenig überrascht, wie tief das Feld ist – Ich dachte, dass wir vom ersten Tag an in die Top Ten fahren würden können, aber schon die Saisonvorbereitung hat uns die Augen geöffnet“, so der Teamchef. „Wir sind nach Australien gekommen und waren in den Top Ten und ich dachte ‚Ok, das ist ein guter Start, darauf bauen wir auf!’, aber wir hatten dann jedes Wochenende schwere Gefechte zu kämpfen. Aber von dem Fahrerfeld sind wir schwer beeindruckt, da sind viele gute Fahrer unterwegs, von den Rängen eins und zwei bis runter zu P14 und P15 wird hart um jeden Punkt gekämpft – und dort wollen wir nächstes Jahr dabei sein.“