Die erste Tissot Superpole-Session der MOTUL FIM Superbike World Championship war ein 15-minütiger, hektischer Kampf um die Pole. Mit Rookies, die sich an das neue Format gewöhnen, den Titelanwärtern des letzten Jahres, die unter dem zusätzlichen Druck der aufstrebenden Stars stehen, und vielen unabhängigen Fahrern, die mitmischen, gab es eine Vielzahl von Faktoren, auf die man achten musste. Am Ende der Session war es Toprak Razgatlioglu (Pata Yamaha Prometeon WorldSBK), der von außerhalb der Top Ten am Freitagnachmittag kam, um am Samstagmorgen die erste Pole Position des Jahres zu holen.

GESCHICHTE DER SUPERPOLE: flott vom Start weg

Trotz dunkler Wolken über dem Himmel ließ der Regen für die Session nach, aber die Streckentemperaturen und auch die Außentemperaturen waren niedriger als am Freitag, was das Feld etwas ebnete, da mehr Fahrer mitmischen konnten. Vom Start weg war Iker Lecuona (Team HRC) im FP3 an der Spitze und führte vor seinem Teamkollegen Xavi Vierge, während Andrea Locatelli (Pata Yamaha Prometeon WorldSBK), der beim offiziellen Test und am ersten Tag der Grand Ridge Brewery Australian Round die schnellste Yamaha war, seinen Teamkollegen Toprak Razgatlioglu, den Weltmeister von 2021, auf die Strecke brachte. Nach den ersten Runden lag Michael Ruben Rinaldi (Aruba.it Racing - Ducati) vor seinem Teamkollegen Alvaro Bautista an der Spitze, gefolgt von Alex Lowes (Kawasaki Racing Team WorldSBK) vor Locatelli und Phillip Oettl (Team GoEleven).

Dahinter stürmte Jonathan Rea (Kawasaki Racing Team WorldSBK), der sich mit einer 1:29.715, der schnellsten Runde des Wochenendes, von Platz 20 auf die provisorische Pole Position verbesserte. Iker Lecuona hatte sich in die Top Fünf vorgearbeitet, während Dominique Aegerter (GYTR GRT Yamaha WorldSBK Team) Achter wurde, vor Razgatlioglu als Neunter und Remy Gardner (GYTR GRT Yamaha WorldSBK Team), der die Top Ten mit sieben Minuten vervollständigte. Für den zweiten Durchgang ging Bautista als erster auf die Strecke, direkt hinter ihm Danilo Petrucci (Barni Spark Racing Team), der hoffte, seine Zeit mit einer schnellen Runde verbessern zu können. Wieder einmal war das Team HRC gemeinsam auf der Strecke, wobei Teamwork der Schlüssel war. Bautistas erste fliegende Runde wurde durch Verkehr gestört, da Gardner ihm in Kurve 9 in die Quere kam, aber der Spanier verbesserte sich trotzdem. Petrucci fuhr hinter ihm auf den vierten Platz vor, bevor beide in ihrer nächsten Runde ausfielen.

LETZTER ANLAUF: Razgatlioglu stürmt auf P1

Weniger als drei Minuten vor Schluss kam es jedoch zu einem unglaublichen Höhepunkt der Session, als Rookie Aegerter mit einer sensationellen Rundenzeit auf die vorläufige Pole-Position stürmte, bevor Toprak Razgatlioglu sein Wochenende rettete und mit zwei Minuten auf der Uhr die Spitze übernahm. Mit einer fliegenden Formation folgte er Locatelli, wobei Teamwork der Schlüssel war. Alvaro Bautista begann seine Titelverteidigung für 2023 in solider Manier und wird als Zweiter aus der Mitte der ersten Reihe starten, während die eindeutige Überraschung darin bestand, dass der amtierende zweifache Supersport-Weltmeister Dominique Aegerter als Dritter einen hervorragenden Platz in der ersten Reihe erhielt. Es war auch eine historische erste Reihe in der WorldSBK für einen Schweizer Fahrer. 

REIHE ZWEI: Rea stürmt von P4 los, Oettl überholt Rinaldi

Jonathan Rea steht in der zweiten Startreihe auf Platz vier und damit zum ersten Mal seit 2018, als er sich als Sechster qualifizierte, nicht in der ersten Reihe. Philipp Oettl (Team GoEleven), der sein Tempo vom offiziellen Test und vom Freitag fortsetzte, war auf einer Mission, als er Fünfter wurde, was eine Karriere-Bestleistung für den Deutschen ist, der nun in seine zweite Saison geht. Er lag nur 0,374 Sekunden hinter Razgatlioglu an der Spitze und nur 0,001 Sekunden vor seinem Ducati-Teamkollegen Michael Ruben Rinaldi, der Sechster wurde. Mit seinem besten Ergebnis in der Phillip Island Superpole hat Rinaldi einen Schritt in seiner Qualifikation gemacht. 

LOKALMATADOR IN REIHE DREI: Gardners solides Debüt

Die Ehre der dritten Reihe ging an Remy Gardner, der sein erstes WorldSBK-Rennen vom siebten Platz aus starten wird und bereit ist, bei seinem Heimrennen Fortschritte zu machen. Er lag vor Alex Lowes auf dem achten Platz, wobei Lowes von derselben Position aus startete, auf der er in seinem ersten Rennen für Kawasaki Zweiter wurde. Andrea Locatelli (Pata Yamaha Prometeon WorldSBK), der das ganze Wochenende über eine gute Pace zeigte, wurde nur Neunter, sieht aber über die Renndistanz gut aus. Danilo Petrucci, der sein Debüt in der Klasse gab und bis auf Platz vier vorgedrungen war, wurde Zehnter - die erste Top Ten-Platzierung für das Barni Spark Racing Team seit Estoril 2021. 

RÜCKSTAND DES FELDES: Honda und BMW kämpfen in den entscheidenden Momenten

Außerhalb der Top Ten und nach der Bestzeit im FP3 fiel Iker Lecuona zurück und wird aus der Mitte der vierten Reihe starten, knapp vor dem besten BMW Fahrer Michael van der Mark (ROKiT BMW Motorrad WorldSBK Team) auf Platz 12. Sein Teamkollege Scott Redding schaffte es nur auf den 13. Platz und war der letzte Fahrer innerhalb einer Sekunde von der Pole Position entfernt, einen Platz vor dem 2022er Best Independent-Fahrer Axel Bassani (Motocorsa Racing) und dem italienischen Rookie Lorenzo Baldassarri (GMT94 Yamaha).

Garrett Gerloff (Bonovo Action BMW) belegte bei seinem BMW-Debüt den 16. Platz vor Xavi Vierge, wobei der Honda-Pilot bisher ein hartes Wochenende erlebte. Loris Baz (Bonovo Acton BMW) kämpfte sich ebenfalls auf P18, einen Platz vor dem Rundenrekordhalter von Phillip Island Tom Sykes (Kawasaki Puccetti Racing) und Eric Granado (PETRONAS MIE Racing Honda Team). Sein Teamkollege Hafizh Syahrin war der nächste, während der tschechische Youngster Oliver König (Orelac Racing VerdNatura) das Feld komplettierte.

Die ersten Sechs nach der WorldSBK Tissot Superpole, alle Ergebnisse hier:

1. Toprak Razgatlioglu (Pata Yamaha Prometeon WorldSBK) 1'29.400s

2. Alvaro Bautista (Aruba.it Racing - Ducati) +0,184s

3. Dominique Aegerter (GYTR GRT Yamaha WorldSBK Team) +0,235s

4. Jonathan Rea (Kawasaki Racing Team WorldSBK) +0,315s

5. Philipp Oettl (Team GoEleven) +0,374s

6. Michael Ruben Rinaldi (Aruba.it Racing - Ducati) +0,375s

DIE GOLDENE ÄRA GEHT WEITER: Genießen Sie die gesamte Action LIVE und UNGESTÖRT mit dem WorldSBK VideoPass!