Die MOTUL FIM Superbike Weltmeisterschaft 2023 bot atemberaubende Action auf dem Autodrom Most. Das WorldSBK-Rennen der tschechischen Acerbis-Round begann bei alles anderem als idealem Wetter und endete als Flag-to-Flag Rennen. Obwohl Scott Redding (ROKiT BMW Motorrad WorldSBK Team) die Aufwärmrunde mit Regenreifen fuhr, zahlte sich die Entscheidung, in die Boxengasse zu kommen und auf Intermediates zu wechseln, für Redding aus. Er arbeitete sich mit einer weiteren starken Vorstellung in Most aus der Boxengasse aus bis auf Platz 4 vor. 

Für Redding gab es ohnehin nicht viel zu verlieren. Er verlor seine Superpolezeit, die unter gelber Flagge gefahren wurde, und musste aus Reihe fünf, Platz 15 starten. Die bei Start nasse Strecke trocknete schnell ab, und Redding musste seine ursprüngliche Wahl auf Regenreifen zu gehen korrigieren. Redding wechselte auf Intermediates und kämpfte sich von hinten an Danilo Petrucci (Barni Spark Racing Team) und Toprak Razgatlioglu (Pata Yamaha Prometeon WorldSBK) heran. Der 30-jährige kämpfte in der Schlussphase hart mit Topraks Teamkollegen Andrea Locatelli um P4, konnte sich aber nach einem ambitionierten Überholversuch des Italieners in Kurve 20 an der #55 vorbeischieben. Mit dem 4. Platz erzielte Redding sein bisher bestes Ergebnis in dieser Saison.

Bei der Analyse des Rennens und seiner Entscheidung, in letzter Minute auf Intermediate-Reifen statt auf Regenreifen zu wechseln, freute sich Redding über eine hartnäckige Aufholjagd durch das Feld. "Es war von Anfang an ein ziemlich interessantes Rennen! Ich stand in der Startaufstellung und dachte mir: 'Ich sehe, dass es regnet, bleib auf dem Regenreifen', denn es war riskant, bei nassem Wetter zu fahren. Dann, in der Aufwärmrunde, hatten die Jungs auf den Intermediates den gleichen Speed wie ich auf den Regenreifen. Ich habe dann gewechselt. Nach der Superpole war ich sowieso auf P15 zurückgefallen, also war der Rückstand nicht mehr allzu groß, ich habe Zeit gespart und gewechselt. 

"Ich musste an vielen Fahrern vorbeikommen, und die Strecke war nicht gerade perfekt. Ich kam ziemlich schnell durch und lag auf P2, was mich überraschte, denn zu diesem Zeitpunkt war ich auf einer Mission! Wir mussten hart pushen, um aufs Podium zu kommen, aber als Toprak und Petrucci durchkamen, waren sie einfach schneller als ich. Ich habe gepusht, war aber nicht vorne dabei. Später im Rennen habe ich mit dem Mapping des Motorrads herumgespielt, um schneller zu sein. Ich habe versucht, die Intermediates zu schonen, da ich ein ganzes Rennen im Trockenen damit gefahren bin und das nicht wirklich normal ist. Vielleicht habe ich sie ein bisschen zu sehr geschont."

Reddings vierter Platz war wichtig für die Meisterschaft, da er damit näher an die Top Ten herankam und sich damit vor seinen Honda-Rivalen Xavi Vierge (Team HRC) schob. Außerdem baut er damit seinen Vorsprung als bester BMW Fahrer in der Gesamtwertung auf Garrett Gerloff (Bonovo Action BMW) aus. Der Abstand beträgt nun 24 Punkte. In der Herstellerwertung schließt BMW zu Honda auf, der Rückstand schrumpfte auf drei Punkte. 

Mit dem vierten Platz und letzter Starter im Feld aus war es ein denkwürdiges Rennen für die #45, die die Action und die Möglichkeit, den Unterschied zu machen, genoss: "Ich genieße solche Rennen, denn wenn man von hinten startet und durchkommt, macht es immer Spaß, weil man zum ‘from zero to hero‘ Helden wird. Doch man kann es schaffen, und es ist großartig, wenn man überholen kann, sich konkurrenzfähig fühlt usw. Im Großen und Ganzen fühle ich mich jedenfalls recht gut. Wir werden  sehen was morgen geht. Wir starten wieder von Platz 15, was nach den gelben Flaggen in der Superpole sehr unglücklich ist. Es wird schwer sein, in zehn Runden unter die ersten Neun zu kommen, damit wir im Rennen die Chance auf einen Platz unter den ersten Fünf haben."

Sehen Sie jeden Moment von Most 2023 LIVE und UNUNTERBROCHEN mit dem WorldSBK VideoPass!