Als die MOTUL FIM Superbike World Championship auf dem Circuito Estoril gastierte, freute sich Iker Lecuona (Team HRC) auf Rennen 2 am Sonntag, nachdem er in Rennen 1 den sechsten und in der Tissot Superpole den vierten Platz belegt hatte. Der vierte Platz war seine beste Startposition in diesem Jahr, doch bevor er sich in der Startaufstellung für das Rennen aufstellte, ging alles schief, als der vordere Kotflügel seiner CBR1000 RR-R in der Aufwärmrunde von der Maschine flog und eine Kaskade von Problemen für den Fahrer aus Valencia begann.

Es wurde festgestellt, dass sich der Kotflügel in der Aufwärmrunde von seiner Maschine gelöst hatte, und es wurde fast noch schwieriger, als er bei der Untersuchung des Motorrads in der Abfahrt zu Kurve 7 ins Gras fuhr. Der 22-Jährige konnte seine Fahrt trotzdem fortsetzen und das zweite Rennen vom vierten Startplatz aus in Angriff nehmen, obwohl er seine Fahrweise stark verändern musste, nachdem sich das Schutzblech von der Maschine gelöst hatte.

Lecuona erklärte den Medien nach Rennen 2, was in der Aufwärmrunde passiert war: "Ich weiß es nicht! Ich bremste und hörte eine Explosion in der Aufwärmrunde, und ich konnte nichts tun! Ich kam in Turn 1 an, hörte etwas auf dem Motorrad und dann fuhr etwas vom Motorrad sehr schnell rechts an mir vorbei! Ich dachte, 'no way, es ist nicht möglich, dass ich jetzt auf P4 liege!'." 

Im Rennen musste sich Lecuona schnell auf die neuen Gegebenheiten einstellen, da die Probleme mit der Bremse während der 21 Runden des Rennens anhielten. Trotzdem konnte Lecuona das zweite Rennen als Sechster beenden und überholte in der letzten Runde beinahe Andrea Locatelli (Pata Yamaha with Brixx WorldSBK), als er um einen Platz unter den ersten Fünf kämpfte.

Über das Rennen und die Notwendigkeit, sich anzupassen, sagte er: "Ich wollte in die Boxengasse gehen, aber dann habe ich drei oder vier Mal die Bremse ausprobiert. Ich konnte bremsen, also ging ich an den Start. Ich habe es überprüft, alles war in Ordnung und während des Rennens war es ein bisschen schwierig. Vorne gab es eine Menge Aggressionen. Es war schwierig, damit umzugehen, ich musste meinen Fahrstil stark anpassen und während des Rennens ein bisschen von allem. Die Realität war, dass es zu Beginn des Rennens schwierig war, das Motorrad zu stoppen, es gab einige Vibrationen und ich musste mit dem Winkel bremsen. Das Motorrad bewegte sich sehr stark an der Front, es war also voller Vibrationen, aber ehrlich gesagt war es sehr schwierig. Ich habe mich in Turn 1 überschlagen und die Spitzenreiter verloren. Ich bin glücklich, weil ich im Rennen alles wieder gut machen konnte, aber auch frustriert, weil ich weiß, dass es eine gute Chance war, vorne zu bleiben."

Was ist passiert, dass der Bruch des Schutzblechs Leconas normalen Fahrstil auf dem Motorrad so gestört hat? Befragt man einen Fachmann, so deutet die technische Erklärung auf eine Kette von Problemen hin, die mit Leconas Beschreibung übereinstimmen. Der Verlust des Schutzblechs wirkte sich auf empfindlichere Elemente des Motorrads aus, indem Luft in den Kühler und um die Gabelbeine herum geleitet wurde. Eine große Menge verschmutzter Luft um die Gabel herum könnte die Funktion der Bremssättel beeinträchtigen, die dann nicht mehr so effizient kühlen würden; die Temperatur der Bremsflüssigkeit würde steigen, und dadurch würde sich die Bremse anders anfühlen. 

Nachdem er in Estoril die Probleme umfahren hatte, die durch den sich lösenden Kotflügel verursacht worden waren, und einen weiteren Platz unter den ersten sechs belegte, seinen siebten in den bisherigen neun Rennen des Jahres 2022, blickte Lecuona bereits auf die bevorstehende Emilia-Romagna-Runde auf dem Misano World Circuit "Marco Simoncelli" voraus. Dazu sagte er im Vorfeld: "Misano ist eine Strecke, die ich kenne, also werden wir mit einem kleinen Vorteil fahren, aber ich will keine zu hohen Erwartungen haben. Es ist eine Strecke, die ich mag, aber wir sind als Rookies mit einem neuen Motorrad angereist und alles ist neu. Mal sehen, wie das Motorrad funktioniert, mal sehen, wie ich mich fühle, und dann werden wir Schritt für Schritt Fortschritte machen.

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