Die MotoGP ist die Königsklasse des Motorradrennsports. Das steht in der heutigen Zeit außer Frage. Die MotoGP ist der König, und obwohl die Rennen in der MOTUL FIM Superbike-Weltmeisterschaft in den letzten fünf Jahren im Allgemeinen besser waren als die ihrer Pendants, spielt sie immer noch die zweite Geige. Fast jedes Kind, das seine ersten vorsichtigen Runden auf der Rennstrecke dreht, träumt davon, MotoGP-Weltmeister zu werden.

 

DER TRADITIONELLE WEG: Durch die Klassen...

 

Der Weg ist einfach. Man sammelt Erfahrung in der Red Bull Rookies Cup oder der JuniorGP, bevor man in die Moto3-Weltmeisterschaft aufsteigt. Nach dem Titelgewinn wechselt man in die Moto2-Klasse. Dann ist man nur noch einen Katzensprung von der MotoGP-Startaufstellung entfernt. Pedro Acosta ist derzeit das Aushängeschild für diesen Werdegang, aber er ist nur der Letzte in einer langen Reihe von Fahrern, die diesen Weg bereits gegangen sind.

 

... ABER ES GIBT EINE ALTERNATIVE: Serienmaschinen

 

Allerdings gibt es mittlerweile mehr Vielfalt in der Startaufstellung als seit langer Zeit. Fermin Aldeguer hat als Rookie bereits Podiumsplätze vorzuweisen, aber sein Weg zum Ruhm war steinig. Der 20-Jährige hat sich seinen Weg hart erkämpft. Er fuhr 2020 mit einem Superstock-Motorrad in der CEV Moto2, sammelte erste Erfahrungen und wechselte mit 16 Jahren zu einem Moto2-Motorrad. Was er seitdem geleistet hat, ist unglaublich. Er ist nicht der einzige STK600-Fahrer in der MotoGP-Startaufstellung. Franco Morbidelli war 2013 Champion und gewann anschließend die Moto2-Weltmeisterschaft, bevor er zum MotoGP-Star wurde. Danilo Petrucci, zweifacher MotoGP-Sieger, ist ein Produkt des Superstock-Rennsports. Der Italiener war 2011 STK1000-Aufsteiger, bevor er in der folgenden Saison in die MotoGP wechselte.

 

RAZGATLIOGLUS ANPASSUNGSFÄHIGKEIT: Sein nächstes Kapitel in der MotoGP

 

Toprak Razgatlioglu (ROKiT BMW Motorrad WorldSBK Team) wird der nächste Fahrer sein, der diesen Weg einschlägt. Der türkische Superstar wird dies mit mindestens zwei WorldSBK-Titeln und als einer der profiliertesten Rookies in der Geschichte der MotoGP tun. Razgatlioglu hat seinen inneren JFK zum Ausdruck gebracht, indem er sagte: „Wir tun dies nicht, weil es einfach ist, sondern weil es schwer ist.“ Es gibt keine größere Herausforderung für Toprak, als sich mit der MotoGP-Elite zu messen. Experten im Fahrerlager werden zu Recht anführen, dass sein Fahrstil mit MotoGP-Motorrädern und -Reifen nicht funktioniert. Sie sehen einen actionreichen Bremsstil, der sich nicht übertragen lässt, aber sie sehen nicht, wie sehr sich Toprak auf der BMW von der Yamaha unterscheidet. Sein Erfolg auf der BMW ist ebenso sehr auf die Motorbremse zurückzuführen wie auf seine Finger am Bremshebel. Er hat sich in seiner Superbike-Karriere unglaublich gut an drei verschiedene Motorräder angepasst und will sich nun erneut beweisen.