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Ramos: „Kampf im Mittelfeld macht genau so Spaß wie vorn!"

Wednesday, 8 July 2015 07:03 GMT

Team Go Eleven Pilot Roman Ramos fasst die ersten acht Saisonläufe zusammen.

Auch Roman Ramos ist 2015 ein Rookie in der eni FIM Superbike Weltmeisterschaft, ist mit dem Team Go Eleven in die WorldSBK aufgestiegen. Der Spanier fährt eine private Kawasaki ZX-10R und hat vor allem durch seine Konstanz überzeugt: Aus den ersten 16 Rennen holte er 14 Mal Punkte, darunter zwei mal in den Top Ten. In Imola fuhr er im zweiten Lauf als Siebter sein bislang bestes Ergebnis heraus.

2013 war Ramos FIM CEV Repsol Moto3 Meister, jetzt liegt er auf dem 14. Gesamtrang der aktuellen Superbike WM Tabelle. Wir haben mit dem Spanier aus Cantabria über seinen Saisonverlauf bisher gesprochen.

Roman, wie würdest du die ersten acht Saisonstationen aus deiner Sicht zusammenfassen?
„Zu erst einmal ist hervorzuheben, dass wir überhaupt in dieser Meisterschaft antreten konnten. Das war die Hauptsache. Wir wussten dass das Equipment neu und das Motorrad komplett privat ist und dass es damit unter keinen Umständen einfach werden würde. Wir wollten in allen Rennen in die Punkte fahren und haben das fast immer geschafft, sogar ein paar Top Tens gesammelt. Insgesamt können wir es bisher als sehr, sehr positiv zusammenfassen.“

Wie hat sich deine Kawasaki entwickelt?
„Als wir zum Saisonstart auf Phillip Island ankamen, hatten wir im Prinzip ein Stock-Motorrad, gerade hinsichtlich der Elektronik. Seitdem hat sich die Magneti Marelli Steuereinheit sehr entwickelt. Die ist jetzt viel weiter, als was wir am Anfang haben. Wir arbeiten hart daran. Es ist kompliziert, denn es gibt da so viele Parameter, die man verändern kann, aber mit jedem Event werden wir besser und besser.

Du hast bislang bei jedem Rennwochenende in diesem Jahr Punkte geholt...
„Ich bin alle Rennen zu Ende gefahren – und ich klopfe auf Holz, dass das so weiter geht! Wir wollen und müssen alle und jedes Rennen zu Ende fahren, um richtig viele Daten zu sammeln. Daher müssen wir so viele Runden, wie möglich fahren – gerade in den Rennen. Je mehr Runden, desto besser! Dass wir die Rennen zu Ende fahren, ist auch gut, um das Vertrauen hoch zu halten.“

Es hat auch im Mittelfeld einige tolle Fights gegeben!
„Ja, und die waren echt hart gekämpft! In ein paar Rennen bin ich alleine herumgefahren, aber in den meisten war ich in enge und lustige Fights verwickelt. Natürlich ging es dabei nicht um Siege oder Podeste, aber um die Top Ten und die sind unser Ziel. Es ist schade, dass man diese Kämpfe kaum im Fernsehen sieht, da man sich dort natürlich auf die Spitze konzentriert, aber dort passiert auch richtig Action!“

„Um ehrlich zu sein bin ich fast immer in den ein oder anderen Kampf verwickelt... normalerweise mit David (Salom) und einigen richtig harten Kämpfern wie Leon Camier und Matteo Baiocco. Wenn du mit denen kämpfst und dich durchsetzt, fühlt sich das fast wie ein Podest an... gerade wenn du weißt, dass sie besseres Material unter sich hatten. Das macht es richtig toll, sie zu schlagen. Ich hoffe, dass wir das bis Ende des Jahres so fortsetzen können. Der Kampf im Mittelfeld macht genau so viel Spaß wie der um die Führung!“

In welchen Rennen hattest du bis jetzt am meisten Spaß?
„Vielleicht im zweiten Lauf in Portimão, als ich mit Badovini und Baiocco gekämpft habe. Das zweite Rennen von Imola war auch gut und auch noch das, in dem ich mein bisher bestes Ergebnis geholt habe: Siebter nach einem tollen Rennen mit Baiocco und Mercado. Es war ein wirklich gutes Ergebnis, denn es war auch das Heimrennen meines Teams.“

Als nächstes kommt Laguna Seca – eine Strecke, auf der du bisher noch nicht gefahren bis. Wie bereitest du dich selbst auf diese neue Herausforderung vor?
„Ich fahre viele Runden im WorldSBK Game! Hauptsächlich versuche ich dabei herauszufinden, wo die Strecke lang geht! Es hilft auch zu sehen, wo die größten Höhenunterschiede sind. Wenn ich selbst dort bin dann, werde ich mich darauf konzentrieren, viele Runden zu fahren. Im Moment trainiere ich viel auf dem Fahrrad. Ich hatte kurz eine Woche Urlaub, seitdem aber bin ich wieder voll am Trainieren, um so stark wie möglich für Laguna Seca zu sein. Es wird dort sicher heiß werden, darum bereite ich mich so gut ich kann darauf vor!“

Hast du als Fahrer viel gelernt, seit du in der WorldSBK unterwegs bist?
„Ja, ich glaube, das habe ich, gerade was es angeht, die Reifen zu schonen und sie über die Renndistanz zu bringen. Anfang der Saison habe ich am Anfang der Rennen alles gegeben, habe dabei aber die Reifen aufgeraucht. Seitdem denke ich etwas im Voraus und versuche, so etwas zu verhindern. Jetzt kann ich besser mit der Situation umgehen und die Reifen mehr schonen, bis zum Ende der Rennen.“

Ist für 2016 schon etwas in Stein gemeißelt? Wie sieht deine Zukunft in dieser Meisterschaft aus?
„Im Moment ist noch nichts bestätigt, aber ich glaube, dass meine Zukunft hier sein kann, denn wir scheinen es ja doch ganz gut zu machen. Mit unserer Arbeit sind ziemlich alle zufrieden und ich glaube, dass wir weiter machen können. Das Team ist glücklich mit mir und will mit mir weiter machen, aber es ist bis jetzt noch nichts unterschrieben. Meine erste Option wäre, mit diesem Team mindestens noch ein Jahr weiter zu machen.“

Wäre ein Werksmotorrad auf lange Sicht eine Möglichkeit?
„Ja natürlich. Mein Ziel ist es schon, eines Tages Werksfahrer zu werden. Ich weiß, dass das kompliziert ist, denn es sind ein paar sehr schnelle und erfahrene Piloten in dieser Klasse unterwegs. Sie sind sehr gut und es wird schwer, die dort raus zu drängen. Aber mein Ziel bleibt gleich: Ich werde kämpfen, bis ich das erreicht habe!“