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Guyot: "In den ersten beiden Rennen gewinnst Du keinen Titel, aber Du kannst ihn verlieren."

Thursday, 28 March 2019 10:22 GMT

 Der GMT94 Teammanager konzentriert sich dieses Jahr ausschließlich auf die WorldSSP und spricht sich nach Jules Cluzels Triumph in Thailand aus

Das GMT94 Yamaha Team ist für die Erfolgsgeschichte in der Endurance Weltmeisterschaft bekannt und wechselte für diese Saison in Vollzeit zur FIM Supersport Weltmeisterschaft. Nachdem zwei starke französische Fahrer für das Projekt gewonnen wurden, hat das Team bereits einen Sieg eingefahren.

Die Verpflichtung des mehrfachen WorldSSP Zweitplatzierten Cluzel war eine echte Ansage für GMT94 Yamaha. Man kann jedoch sagen, dass bei dem rein französischen Team, auch als relative Neulinge in der Serie, der Anspruch definitiv höher als der Zweite Platz liegt. Der zweite Sieg von Cluzel war ein starker Start, aber wie wird es dem Team ergehen, wenn das WorldSBK Fahrerlager Europa erreicht? Christophe Guyot, GMT94 Teammanager, eröffnet WorldSBK.com seine ersten Eindrücke, Erwartungen und was für die Zukunft zu erwarten ist.

Zwei Podestplätze und ein Sieg nach erfolgreichen Wintertests. Ein perfekter Start für GMT94?

Ab dem Moment in dem Du Dich einer solchen Herausforderung stellst, versuchst Du voranzukommen. Denn Du sagst Dir selbst, dass dies möglich ist und dass es in dem einen oder anderen Moment funktionieren wird. Aber wenn Du gewinnst, denkst Du, es ist unglaublich und das ist das Paradoxe dessen, was wir gerade erleben. Es stimmt, dass unser Start fantastisch war. Australien war nicht perfekt, aber Jules machte es wirklich gut. Er blieb positiv und konstruktiv. Das erlaubte uns zu wachsen, bevor wir in Thailand siegten. Aber seien wir mal realistisch, Phillip Island und Buriram sind sehr spezielle Rennen. Dort gewinnst Du keine Meisterschaft, aber Du kannst sie verlieren. Wir können zufrieden sein, nachdem wir die Übersee Rennen mit einer guten Handvoll Punkten beendet haben.

Jules Cluzel hat sofort die Rolle des Titelkandidaten übernommen. Können wir schon sagen, dass das Bardahl Evan Bros. WorldSSP Team in diesem Jahr Ihr Hauptgegner sein wird?

Es wird auch noch andere geben. Wir wissen, dass Krummenacher und Caricasulo zu Beginn der Saison normalerweise schnell sind, das war keine Überraschung. Es gibt aber auch andere Fahrer wie Thomas Gradinger, der ständig besser wird, Isaac Viñales oder sogar Hikari Okubo. Er hat angefangen mit Kawasaki Dinge zu machen, die er letztes Jahr noch nicht konnte. Dann ist da Lucas Mahias, er wird irgendwann seine Form finden, das ist sicher. Wir sind definitiv nicht alleine!

Und die MV Agustas oder die Hondas?

Um ehrlich zu sein, hatten wir vor Australien Raffaele De Rosa wegen des neuen Reglements als unserem gefährlichsten Rivalen gesehen. Bisher hat es sich aber noch nicht so herausgestellt, aber es ist noch ein weiter Weg. Wir haben acht Rennen in Europa und zwei weitere in Übersee, die von entscheidender Bedeutung sein werden. Die MV Agusta wird eindeutig dabei sein. Was die Hondas angeht, gibt es keinen Grund warum sie nicht mit guten Fahrern dabei sein können. Hannes Soomer oder Jules Danilo können Großes leisten.

Wie haben sich die neuen Regeln ausgewirkt?

Die Elektronik ist für alle gleich. Darüber hinaus wurde die Motordrehzahl der Yamaha leicht reduziert. Ohne auf Details einzugehen, werden die anderen Hersteller von mehr Zugeständnissen profitieren, um näher dran zu sein. Aber die Motorleistung ist rundherum mehr oder weniger gleich.

Wenn Cluzel auf den Titel zielt, was sind die Ziele von Corentin Perolari?

Corentin hat seit Ende der letzten Saison nichts anderes getan, als neue Strecken zu entdecken. Wir könnten sagen, dass er ein Glücksfall war, weil er trotz zweier schwieriger Rennen bereits Sechster in der Gesamtwertung ist. In Buriram hatte er beim Crash über Badovinis Motorrad das größte Pech. Perolari hat das gleiche Motorrad wie Jules und wir geben ihm die Zeit. Er wird von Jules Erfahrung profitieren und die Atmosphäre im Team ist großartig. Ich denke, dass Corentin ab Aragon unter den ersten fünf oder sieben sein wird, davon bin ich absolut überzeugt. Er muss noch an seiner Leistung im Qualifying arbeiten, da macht er sich selbst noch etwas zu viel Druck...  Er wird kommen, auch wenn er noch etwas Zeit benötigt. Er ist erst 20 Jahre alt und seine Zukunft liegt in seinen Händen.

Es ist noch früh am Anfang, aber die Zeit vergeht schnell: Hat GMT94 in Betracht gezogen, an anderen Serien wie der WorldSBK, der WorldSSP300 oder sogar dem ESS Cup, teilzunehmen?

Die Antwort ist sehr einfach: Wir können alles andere berücksichtigen, wenn wir Weltmeister sind. Wir haben eine Struktur, die sich jetzt auf den Titelgewinn konzentrieren muss. Wir möchten auch einem jungen Fahrer die Chance geben, das Podium zu erreichen. Bis wir diese Ziele erreicht haben ändern wir daran nichts.

Verfolgen Sie die Performance von GMT94 Yamaha im MotorLand Aragon dank demWorldSBK VideoPass.