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Interview: Markus Reiterberger und Tom Sykes bereiten sich auf ihren Wintertest 2019 vor

Friday, 18 January 2019 08:36 GMT

Das Duo vom BMW Motorrad WorldSBK Team teilt ihre Gedanken über ihre neue Saison auf der S1000RR des deutschen Herstellers vor dem Jerez Test. 

Die MOTUL FIM Superbike Weltmeisterschaft beginnt in weniger als einem Monat in Australien, die Fahrer und die Teams arbeiten alle daran, um beim ersten Rennen des Jahres so gut wie möglich abschneiden zu können.

In der neuen Saison wird es einige neue Gesichter und neue Motorräder geben, als auch die Rückkehr illustrer Namen sowie Herstellern auf die man ein Auge werfen sollte. 

Nach vier Jahren kommt der deutsche Hersteller BMW wieder zurück. Er tritt 2019 als Partner des englischen Shaun Muir Racing Teams an. Der deutsche Riese kann in diese Klasse auf eine erfolgreiche Vergangenheit zurückschauen. Er zählt auf eine starke Besetzung aus dem erfolgreichen STK1000 Meister von 2018, Markus Reiterberger und den WorldSBK Veteran Tom Sykes, die mit der neuen S1000RR in der Startaufstellung stehen. 

Nach der Verletzung beim WorldSBK Lauf in Misano 2016 musste er längere Zeit pausieren und kam 2017 kurz zurück in das BMW Althea Team, entschied sich dann aber doch für eine längere Auszeit, um sich komplett zu erholen. 2018 startete er erfolgreich in der Superstock1000 Klasse. Mit 4 Siegen und 6 Podien holte er sich überlegen den Titel und bekam für die Saison 2019 die Möglichkeit wieder in die WorldSBK zurückzukehren. 

Der Deutsche wird sich die Box mit dem früheren 2013er WorldSBK Meister Tom Sykes teilen, der fast 10 Jahre auf der ZX-10RR des Kawasaki Racing WorldSBK Teams unterwegs war. Er wird nun mit einer komplett neuen Herausforderung in die neue Saison starten.

Nach einem positiven, privaten Test im Dezember in Almeria, geht das Duo nun in den ersten Winter Test bei dem sie vom 23. bis 24. Januar auf der Strecke von Jerez zum ersten Mal auf ihre neuen Gegner treffen werden. WorldSBK.com hat den beiden Fahrern vor ihrem ersten Ausflug auf die Strecke dieses Jahr ein paar Fragen gestellt.

Nicht nur an ihren Motorrädern arbeitend, sondern auch an der Kondition für die neue Herausforderung, erklärt Reiterberger wie er sich über den Winter fit hielt: "Ich habe mich mit einem Mix aus Kraft- und Ausdauer-Training und einer Stoffwechsel-Kur, die mir der Bernd Hiemer (ehem. Supermoto-Weltmeister) empfohlen hat, versucht optimal auf die Saison 2019 vorzubereiten. Ich denke, dass mir das bisher ganz gut gelungen ist. Ich fühle mich fitter und besser vorbereitet denn je. Ob es wirklich so ist, werden wir dann in etwas mehr als einem Monat sehen."

Wenn sie über den privaten Test sprechen, dann vertreten Reiterberger und Sykes dieselbe Meinung:

"Es gab ja bisher erst einen Test mit der BMW S1000RR. Das war hauptsächlich ein Funktionstest des Motorrades. Dieser Test verlief sehr zufriedenstellend. Die Technik des Motorrades ist ok, es gab keine Stürze und wir haben uns alle im neuen Team kennen lernen können und ich bin wirklich zufrieden mit allem." sagt Reiterberger. 

„Wir hatten kurz vor Weihnachten unseren ersten Test und ich war beeindruckt, besonders weil es das erste Mal war, dass wir alle zusammen arbeiteten und noch während des Tests noch neue Teile angeliefert bekamen. Mein erster Eindruck der S1000RR war sehr gut und ich schaue sehr gespannt auf die neue Herausforderung aus dem Motorrad das gesamte Potenzial herauszuholen.“ fügt Sykes noch hinzu.

Da sie das in England beheimatete Team 2019 zum ersten Mal treffen, geben die beiden ihre Meinung zum neuen Umfeld:

Reiterberger meint: "Hier muss ich sagen, dass bisher alles ok war und ich nichts zu bemängeln habe. Ich habe das Glück, dass ich ein paar Leute mitnehmen konnte, wie zum Beispiel meinen langjährigen Hauptmechaniker Wolfgang Kampe und Werner Daemen, der mich als Riding Coach und Manager betreut. Dann kenne ich die Leute von BMW schon viele Jahre, zumindest die Motorsport-Abteilung. Neu sind nur die Leute von SMR (Shaun Muir Racing) und mit denen komme ich bisher auch gut aus. Die haben Ahnung, was sie da tun und das passt alles."

„Es hat mir echt gefallen, als in das neue Umfeld mit BMW kam. Es war von Anfang klar zu sehen, dass alle die im Team beteiligt sind die gleichen Ziele haben. Die Infrastruktur von Shaun Muir Racing ist auf einem sehr hohen Level, daher ist die Partnerschaft zwischen BMW und SMR, „dem „BMW Motorrad WorldSBK Team“ sehr stark.“ fügt Sykes hinzu.

Reiterberger, der sich 2018 auf der S1000RR in der STK1000 Version zum Meister der STK1000 Klasse kürte, erklärt sein Gefühl auf dem 2019er Suoerbike: "Die BMW S1000RR ist schon ein komplett neues Bike und mit dem Stock-Motorrad von vorher nicht zu vergleichen. Sie hat mehr Leistung, mehr Möglichkeiten in der Elektronik, ein neues Chassis, etc. etc. Ich habe also wenig Vorteile meinem Teamkollegen gegenüber, denn wir fangen beide bei Null an. Vielleicht ist meine langjährige Zusammenarbeit mit BMW ein Vorteil, aber das war es dann auch schon." meint der Deutsche, der sich auf die ersten Runden in Jerez freut, da er dort mit dem neuen Team auch die ersten Schritte unternommen hatte: „Es ist immer viel zu tun, wenn man ein neues Motorrad auf den Markt bringt. Das geht BMW genauso wie jedem anderen Hersteller. Es ist jetzt noch zu früh für eine Beurteilung wie viel Arbeit noch vor uns liegt. Die nächsten Tests werden zeigen, wo wir aktuell stehen. Es ist noch lange nicht das fertige Motorrad, aber ich bin zuversichtlich, dass wir es schnell auf einen guten Stand bekommen."

Auf der anderen Seite der Box hat Tom Sykes ebenfalls positive Erwartungen an den nächsten Test, er hat für die letzten Vorbereitungen, bevor es nach Australien zum ersten Rennen geht, einen klaren Plan: „Jerez wird das erste Mal sein, dass wir auf die anderen Fahrer treffen, aber das ist für mich kein Problem. Ich habe einen klaren Plan was ich erreichen möchte und natürlich werden wir so gut wie möglich arbeiten, damit wir in Australien so gut wie möglich vorbereitet sind. Wir haben beim letzten Test schon sehr viel erreicht und werden in derselben Art und Weise weiterarbeiten“. 

Sein Teamkollege Reiterberger ist ebenfalls zuversichtlich über die Entwicklung des Motorrades und spricht über seine Erwartung für 2019: „Zu meiner Erwartungen kann ich noch keine konkrete Antwort geben. Es kommt darauf an, was meine Vorbereitungen bringen, dann werden wir sehen, wo ich stehe. Ich denke, ich habe ein gutes Paket für gute Ergebnisse. Ein konkretes Ziel gibt es noch nicht. Ich hoffe, dass ich unfallfrei durch die Saison komme und ruhig bleibe und mich stetig verbessern werde.“  

Zum Verhältnis wie es ist mit dem Veteran Tom Sykes, der 2008 zum ersten Mal im WorldSBK Fahrerlager auftrat, im selben Team zu fahren meinte der 24-Jährige: „Beim ersten Test in Almeria war alles positiv. Tom Sykes ist ein sympathischer Typ. Er ist nett und auch ein bisschen verrückt und charakterlich passt das ganz gut. Ich mag seine Offenheit und dass er ehrlich sagt, was er denkt. Außerdem ist er ein unglaubliches Talent. Er bereitet sich akribisch auf die Saison vor und ich hoffe, ich kann mir noch eine Scheibe von ihm abschneiden."

Finde mit dem WorldSBK VideoPass heraus, welche Fortschritte das neue BMW Motorrad WorldSBK Team bei den nächsten Wintertests in Jerez und Portimao macht.