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In die Tiefe mit Camier: "Du musst immer arbeiten."

Tuesday, 19 March 2019 08:56 GMT

Camier spricht über seine Rivalen, seine Familie, seine Mentalität zum Rennen fahren und seine Hassliebe zum Surfen

Leon Camier (Moriwaki Althea HONDA Racing) ist schon seit fast einer Dekade in der WorldSBK. Der populäre Brite aus Ashford in Kent, ist wohl einer der am härtesten arbeitenden Fahrer mit dem von Zeit zu Zeit wohl ungewöhnlichstem Pech, nach einem Sturz während der Tissot Superpole in Imola erlitt er einen Bandschaden an der linken Schulter, der ihn zwang, die letzten fünf WorldSBK-Rennwióchenenden vor der Pause auszusetzen (Imola, Jerez, Misano, Donington und Laguna Seca). Vor einigen Wochen wurde Camier erfolgreich an seiner verletzten Schulter operiert und versucht sich jetzt rechtzeitig für den offiziellen Test im August in Portimao zu erholen. Von den nationalen Meisterschaften in England zum Erfolg und WorldSBK Ruhm, erlebe Leon Camier wie Du ihn zuvor noch nie gekannt hast.

Wer bin ich? Wer ist er? Mein Name ist Leon Camier.Ich fahre in der WorldSBK Rennen für das Moriwaki Althea HONDA Team

Natürlich, das Leben hat sich jetzt verändert.Wir haben jetzt ein Baby in der Familie und ich denke, das ist wirklich gut. Es ist sehr einfach zu denken, dass ich dies oder das tun sollte. Aber ich denke, ich war immer sehr seriös mit meinem Training und den ganzen Dingen. Ich war vor dieser Zeit immer leicht gestresst, darum denke ich, mit dem Baby ist es leichter mich auch mal abzulenken, was sehr wichtig ist. Wie auch immer, ich habe noch immer die Zeit dafür um das zu tun was ich tun muss und für das was ich zum Rennen fahren benötige.

Ich liebe Andorra! Es ist jetzt meine Heimat!Ich habe dort ein Haus und eine Familie und ich kann die Sprache gut genug, um das zu kaufen was ich benötige! Ich habe dort gute Freunde und alle Trainingsmöglichkeiten um mich herum. Alles was ich in den Bergen machen möchte ist genau hier.

Unser Sohn wächst mehrsprachig auf. Es ist ein guter Mix mit Sara, die aus Valencia kommt und mit mir aus Großbritannien. Es sind zwar verschiedene Mentalitäten, aber es funktioniert gut. Wir haben jetzt wirklich eine sehr enge Familienbindung. Das ist großartig.

Ich werde alles unterstützen was mein Sohn einmal tun möchte.Ich habe so viele Sportarten gemacht und ich möchte das er, das auch tut. Sicher, werde ich so nervös sein wie damals als ich meinem Bruder bei den Rennen zuschaute. Er war schnell, hatte aber wenig Erfahrung. Ich werde alles unterstützen was er machen möchte.

Chaz ist ein Gegner, aber wir sind gute Freunde. Ich kenne Chaz seit ich ca. 10 Jahre alt bin und ich denke, das sind dann über 20 Jahre. Er ist sehr genau in dem, was er tut; Chaz hat einen sehr guten Überblick über die gesamte Situation; es kann sehr leicht passieren, dass Du Dir als Fahrer wegen Kleinigkeiten Stress machst, aber Chaz ist bei manchen Dingen sehr entspannt.

Ich denke Jonny Rea ist ein unglaublicher Fahrer in jeglicher Hinsicht.Ich denke, die Kawasaki ist und war für lange Zeit sehr gut, aber ich denke auch, dass Jonny in der Lage ist das Maximum aus dem Motorrad herauszuholen. Er schaut manchmal besser aus, als es in Wirklichkeit ist, aber er ist immer schnell, hungrig und er ist ein komplettes Paket mit vielen guten Dingen.

Alvaro hat mich wirklich beeindruckt…Ich hatte mit Alvaro 2014 in Brünn ein sehr enges Rennen, für ungefähr die ersten zehn Runden, ich war direkt hinter ihm. Das war das einzige Mal, dass ich mit ihm etwas zu tun hatte; Ich kenne ihn als Person nicht und ich habe auch noch nie mit ihm gesprochen, aber ich habe großen Respekt, vor dem was er hier zeigt.

In der Superbike Weltmeisterschaft habe ich das Gefühl, dass es nicht so läuft, wie ich es gerne hätte. Ich habe das Gefühl, dass es sehr schwierig ist das richtige Paket zu haben um konkurrenzfähig zu sein und wenn ich auch mit dem Motorrad und dem Team gute Fortschritte gemacht habe, ich noch immer nicht die Möglichkeit habe um zu zeigen was ich wirklich kann. Das ist schwer zu akzeptieren, aber man muss realistisch sein. Wenn Du Deine eigenen Erwartungen an die erste Stelle stellst und das Motorrad aber nicht dazu fähig ist, dann gehst Du an Deiner eigenen Mentalität ein. Egal was passiert, Du musst immer weiter arbeiten. 

Ich hole mir viel Vertrauen im Training.Was immer ich auch mache, ich gebe 100% und ich bin stark. Ich weiß, dass ich, was auch immer ich trainiere, gut kann, weil ich auch gegen andere Spitzensportler antrete. Ich glaube, dass ich eines Tages, wenn ich das richtige Paket habe, wettbewerbsfähig sein kann.

Ich kann meinen Stil immer anpassen und die Dinge so ändern, damit ich schnell bin.Was für einen Sport ich auch immer ausübe, ich gebe immer alles und passe mich an um einen Weg zu finden, damit ich schneller werde.

Zu gewinnen bedeutet alles.Ein Rennen oder eine Meisterschaft zu gewinnen ist das was mir in der WorldSBK noch nicht gelungen ist, daher ist es weiterhin ein Traum von mir! 

Ich versuche, dass ich den Crash von Aragon im letzten Jahr nicht im Kopf habe, aber trotzdem sind die Erinnerungen da. Zugleich versuchst Du auch daraus zu lernen. Ich kenne den Grund warum ich dort im letzten Jahr gestürzt bin und es war nicht unbedingt mein Fehler, aber ich habe verstanden, was ich ändern muss und daher wird es nicht mehr passieren.

Ich denke, es gibt mehrere Gründe warum Ryuichi Kiyonari und ich zusammen arbeiten können, um auf der Strecke besser zu werden. Trotzdem, Du möchtest ihm helfen, aber nicht zu viel, denn Du möchtest ihn schlagen! Es ist wichtig, dass wir zusammen arbeiten, denn wir müssen uns steigern.

Etwas bei dem ich schlecht bin? Bowling.Das ist etwas worin ich wirklich schlecht bin und Surfen, aber ich liebe Surfen! Wenn Du beim Surfen gut sein möchtest, musst Du jeden Tag im Wasser sein. Aber wenn Du in Andorra lebst, fehlt Dir diese Möglichkeit!

Schau Dir Leon Camier in Action bei der Aragon Round an, am besten mit demWorldSBK VideoPass!