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Das Rennen im Rennen

Monday, 25 March 2019 10:26 GMT

Alvaro Bautista hat die Messlatte in WorldSBK höher gelegt, aber die diesjährige Pirelli Thai Round war auf der ganzen Linie viel schneller. Der WorldSBK Kommentator Steve English blickt auf Buriram zurück.

Sechs Rennen und sechs Siege für Alvaro Bautista (Aruba.it Racing - Ducati) im Jahr 2019. Die ersten beiden Ausgaben der WorldSBK Saison lassen sich leicht so betrachten und beurteilen, dass wir die Dominanz eines Mannes gegen einen anderen ausgetauscht haben. In den Händen des Spaniers hat die brandneue Ducati V4 R die Grenzen in der Klasse verschoben. Nachdem Chaz Davies (Aruba.it Racing - Ducati) am Sonntag einen Schritt getan hatte, er hatte vor einem technischen Problem im zweiten Rennen mindestens eine Top vier Platzierung vor sich, ist es klar, dass wir ab jetzt mindestens zwei rote Maschinen an der Spitze sehen sollten.

Das Paket der Ducati Fahrer ist eindeutig hervorragend. Das Motorrad war in Sektor 1 und 2 in Buriram einwandfrei und hatte über die Bereiche der Beschleunigungs- und Höchstgeschwindigkeitsabschnitte klare Vorteile, die Bautista auch nutzen konnte. In der zweiten Hälfte der Runde konnte sich der Ducati Fahrer jedoch kaum von seinen Verfolgern trennen. Einiges davon könnte daher stammen, dass er eine Lücke hinter sich hatte und es kontrollierte, aber einige der Zeitlupenaufnahmen des Wochenendes zeigen auch, wie hart er gefahren ist.

Es gibt einen wachsenden Trend, der dahin geht, dass die Ducati der Grund für den Erfolg von Bautista ist und dass der Spanier nicht alleine schuld ist. Beides kann man nicht ausschließen. Bautista hat zwei Wochenenden fehlerfrei gefahren und Ducati hat ein super V4-Projekt auf den Weg gebracht. Dies ist das neueste Superbike der Welt und es bringt viel Erfahrung aus dem MotoGP Projekt von Ducati mit, so stellten sie eine absolute Waffe für die WorldSBK Saison her.

Wir werden in jetzt zum dritten Rennen der Meisterschaft nach Aragon ziehen, wobei Bautista vor Jonathan Rea (Kawaskai Racing Team WorldSBK) einen Vorsprung von 26 Punkten hat. Da Davies wieder in Form kommt und die Yamaha in diesem Jahr stärker ausfällt, ist es klar, dass das Feld immer wettbewerbsfähiger wird. Ein Motorrad kann zwar gewinnen, aber man darf nicht unterschätzen, wie wettbewerbsfähig die WorldSBK in diesem Jahr werden kann.

Der einfachste Ort wo dies sichtbar ist, ist die blaue Box von Yamaha. Von einem Jahr zum nächsten hat Alex Lowes (Pata Yamaha Official WorldSBK Team), im letzten Jahr schon ein Podestfahrer, seine Rennzeit um mehr als zehn Sekunden verkürzt. Das ist für den Yamaha Fahrer im Durchschnitt eine halbe Sekunde pro Runde. Es ist enorm beeindruckend, dies von Jahr zu Jahr zu tun, und zeigt, wie sehr sich das WorldSBK Feld für 2019 verbessert hat. In der Superpole Session befanden sich alleine die fünf besten Fahrer unter dem Rundenrekord. Schlecht für das restliche Feld ist, dass Ducati den größten Schritt gemacht hat.

Lowes qualifizierte sich in allen drei Rennen auf dem dritten Platz und wurde auch jeweils Dritter. Für den Engländer war es ein sehr erfolgreiches Wochenende und er sprach danach von einem „Rennen im Rennen“ hinter Bautista in Thailand.

„Mit drei dritten Plätzen können wir vollkommen zufrieden sein, denn das war das Maximum, das wir hier erreichen konnten“, so Lowes. „Uns fehlt zu Kawasaki noch etwas, aber ich hatte das Gefühl, dass es einige Bereiche gibt, in denen wir auch besser waren als sie. Der Kurveneingang war besonders gut. Ich hatte im letzten Drittel des Rennens ein wenig mit dem Vorderreifen zu kämpfen, also habe ich mir das Rennen etwas eingeteilt. “

Buriram ist ein interessantes Rennen um die Maschinen der WorldSBK zu vergleichen. Wir hatten die gleichen drei Fahrer, von drei verschiedenen Herstellern, auf den ersten drei Positionen am Wochenende. Die Yamaha war in der Lichtschranke das langsamste Motorrad; Lowes war im Durchschnitt 10 km/h langsamer als Bautista, dies zeigte sich in Sektor 1 und Sektor 2, wo er pro Runde mehr als eine halbe Sekunde verlor. Die Yamaha R1 hat ein sehr gutes Chassis und in der langsameren, technischen zweiten Hälfte der Runde kam dies zur Geltung, wo Lowes im Allgemeinen am schnellsten war. Im letzten Sektor, wo die schwierige Bremszone bis in die letzte Kurve hineinführt, konnten alle drei Fahrer fast identische Zeiten fahren. Es waren drei Motorräder, die ihre Rundenzeiten auf unterschiedliche Weise machten und es gab keine großen Unterschiede, außer auf den Geraden.

Trotzdem kann man Bautista nichts absprechen, weil man mit dem Motorrad auch fahren können muss. Er setzte seine Maschine perfekt ein und dominierte in Thailand, aber bei Lowes waren die Verbesserungen, die Yamaha im Winter gemacht hatte, klar zu sehen.

"Ich freue mich darauf, nach Europa zurückzukehren", fuhr Lowes fort. "Wir werden die Arbeit, die wir im Winter geleistet haben, mit ein paar Änderungen am Motorrad fortsetzen, um sicherzustellen, dass es beim Bremsen noch besser wird. In der Vergangenheit musste Yamaha für die schnellen Kurven viel machen. Jetzt haben wir daran gearbeitet, dass wir auf der Bremse stärker sind. In Thailand war ich im Vergleich zu den Vorjahren viel stärker. Das ist ein riesiger Vorteil für uns. Es ist gut für uns, wieder nach Europa zu kommen und ich kann Aragon kaum erwarten. Alvaro hat in den ersten sechs Rennen einwandfreie Arbeit geleistet, aber wir wissen, dass wir versuchen müssen, diese Lücke zu schließen.“

Yamaha hat bereits ein enormes Stück Zeit gefunden, wie Bautista und Ducati zeigen; Die Grenzen bewegen sich jedenfalls. Jetzt muss es, für Yamaha und Kawasaki, das Ziel sein, für die europäischen Rennen noch wettbewerbsfähiger zu werden.

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