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Als Rookie zum Titel: Sandro Cortese ist der WorldSSP Weltmeister 2018

Saturday, 27 October 2018 18:23 GMT

Der Deutsche setzt sich in einem sensationellen WorldSSP Titelkampf durch

Wenn man von Prototypen-Motorrädern in die FIM Supersport Weltmeisterschaft wechselt, kann das immer ein Risiko sein. Aber bei Sandro Cortese (Kallio Racing) wirkte es mühelos, als er 2018 den Weltmeistertitel gewann. Mit seiner Erfahrung, seinem puren Speed, Talent und einem unbändigen Kampfwillen hat der Deutsche dafür gesorgt, dass die Fans bis zur letzten Runde unterhalten wurden. In Katar hat er sich sensationell den Titel geholt.

Im Februar debütierte Cortese in Phillip Island in der WorldSSP. Nach einem schwierigen Winter war der Deutsche für den Kampf bereit. Beim offiziellen Test fuhr er die YZF-R6 zum zweiten Mal und schob sich sofort in die Top 4. Daran knüpfte er beim Saisonauftakt, der Finance Australien Runde, an. Cortese fuhr sensationell und duellierte sich mit den erfahrenen Spitzenleuten um das Podium. In einer spannenden letzten Runde schnappte er sich auch gleich den ersten Podestplatz sowie die schnellste Rennrunde von Federico Caricasulo (GRT Yamaha Official WorldSSP Team). Cortese war vom ersten Rennen an vorne dabei.

Thailand war für den 28-Jährigen eine neue Strecke. Er musste auf seinem neuen Bike alle Fähigkeiten beweisen. Dazu kam auch die Hitze. Trotzdem wurde er von Startplatz vier auch im Rennen Vierter. Das war wieder eine beeindruckende Leistung in einer sehr konkurrenzfähigen Klasse. Anschließend folgten bekannte Kurse. MotorLand Aragon markierte den Auftakt der Europasaison und Cortese begann seine Titeljagd. Er dominierte in Spanien, startete von der Pole-Position und gewann gleich in seinem dritten Rennen. 1,4 Sekunden Vorsprung hatte er auf seine Rivalen. Aber als die Meisterschaft zum TT Circuit in Assen kam, hatte Cortese Schwierigkeiten, seine Pace auf dieser ihm wohlbekannten Strecke zu finden. Von der Pole-Position schaffte er es nicht auf das Podium. Ein schlechter Start bedeutete ein schwieriges Rennen über 18 Runden.

Mit sieben Punkten Rückstand reiste Cortese zum nächsten Rennen nach Imola. Der Kampf in der WorldSSP ging so eng wie immer zu. Für den Deutschen war es eine neue Strecke. Und Imola ist eng, kurvig und technisch zu fahren. Für einen Rookie keine einfache Aufgabe. Aber Cortese zeigte seine weltmeisterlichen Qualitäten. Von Startplatz neun schaffte er es in die Top 4, obwohl Überholen in Imola nicht einfach ist. Dann kehrte Cortese in Großbritannien zurück an die Spitze. Er fuhr zum ersten Mal im Donington Park seit 2009, damals in der 125ccm Weltmeisterschaft.

Sonne begrüßte das Fahrerlager im Donington Park, und auch bei Cortese und seinem Team lief alles sehr gut. In der Superpole sicherte er sich den dritten Startplatz. Das Rennen gewann er 1,3 Sekunden vor seinem Titelrivalen Jules Cluzel (NRT). Damit war klar, dass wenn alles zusammenpasst, Cortese nicht aufzuhalten ist. Mit seiner beeindruckenden Leistung in Großbritannien führte er zum ersten Mal die Weltmeisterschaft an, sieben Punkte vor Cluzel.

Nun warteten drei neue Strecken auf ihn. Im feuchten Automotodrom in Brünn konnte Cortese seine Pole-Position nicht in einen Sieg umsetzen. Nachdem er Cluzel nicht einholen konnte, wurde es noch Platz zwei. Misano, das letzte Rennen vor der Sommerpause, gestaltete sich für den Deutschen als schwierige Strecke. Cortese arbeitete sich vom fünften Startplatz noch auf Rang drei nach vor. Mit fünf Punkten Vorsprung ging er in die Sommerpause.

Testfahrten während der Sommerpause halfen die nächste Strecke in Portugal (Portimao) besser zu verstehen. Aber in den ersten Runden spielten sich dramatische Szenen ab. Cortese probierte ein übermotiviertes Manöver und versuchte Cluzel innen zu überholen. Das Resultat war ein Sturz beider Fahrer. Der Deutsche fuhr weiter und konnte noch bis auf Rang fünf aufholen. Dadurch vergrößerte er seinen Vorsprung auf elf Punkte. Dann folgte mit dem Circuit de Nevers Magny-Cours wieder eine neue Strecke. Für Cortese wurde es Zeit, an den Titel zu denken. Da er Lokalmatador Cluzel nicht einholen konnte, sicherte er den zweiten Platz ab. Somit hatte er in Argentinien mit elf Punkten Vorsprung den ersten Matchball.

Da der Circuito San Juan Villicum für alle Fahrer eine neue Strecke war, hatte Cortese keinen Erfahrungsnachteil. Obwohl er im Rennen alles gab, konnte er Cluzel nicht stoppen. Die Entscheidung wurde vertagt. In Katar musste er Zweiter werden, um den Titel zu holen. Er sicherte sich den Titel und wurde zum FIM Supersport World Champion 2018.

Er ist erst der zweite Deutsche überhaupt, der den WorldSSP Titel gewonnen hat. Die Story von Corteses starker Saison war bestimmt von Konstanz. In der Geschichte ist er jetzt der erste Fahrer, der die Moto3™ und die WorldSSP Titel gewonnen hat.

Du kannst Cortese mit dem Hashtag #CorteseChamp in den sozialen Medien gratulieren und die Highlights seiner starken Rookie Saison 2018 mit dem WorldSBK VideoPass anschauen.