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World SSP: Die Rückkehr eines Champions

Monday, 27 March 2017 10:39 GMT

Voll bepackt zieht das Feld des World SSP in die „Schlacht“ rund um das MotorLand Aragon

Umgangssprachlich sagt man, ist die Katze aus dem Haus, tanzen die Mäuse auf den Tischen. So in etwa könnte man den Auftakt bei der FIM Supersport Weltmeisterschaft bezeichnen, denn mit der Abwesenheit des Top- Favoriten und derzeitigen Weltmeisters Kenan Sofuoglu (Kawasaki Puccetti Racing), riss dies eine erhebliche Lücke ins Starterfeld. Doch, dass der türkische Fünfachweltmeister verletzungsbedingt nicht an den Start gehen konnte, sollte für seine beiden Titelverteidiger PJ Jacobsen (MV Augusta Reparto Corse) und Jules Cluzel (CIA Insurance Landlord Honda), nicht automatisch bedeuten einen Vorteil daraus ziehen zu können. Wie vom Pech verfolgt, schafften es beide zusammengenommen, lediglich zehn Punkte in Australien und Thailand zu ergattern. Doch vielleicht startet ja nun, auf dem Weg zur dritten Runde, ins MotorLand Aragon, der herbeigesehnte Titelkampf.

Inmitten der Wüstenlandschaft von Südspanien, befindet sich die atemberaubend moderne Strecke von MotorLand, welche vorab schon schnelle und spannende Rennen verspricht- perfekt für Serien wie die WorldSSP. Mit dem Herbeiholen der sieben europäischen Supersport Fahrer, welche 2017 ganz ihrer Aufgabe nachgehen werden, ist Aragon nahezu verpflichtet für eine überwältigende Stimmung und Action zu sorgen.

Kenan Sofuoglu hat nach seiner Verletzung den Kampf zurück zu körperlicher Fitness längst aufgenommen und hofft, auf seiner Kawasaki ZX-6R beeindrucken zu können. Die Ehre für das Team, hat derweil Kyle Ryde (Kawasaki Puccetti Racing) mit thailändischem Teamkollegen Thitipong Warokorn soweit aufrechterhalten. Zwar konnten beide mit ihren jeweils bodenständigen Ergebnissen bisher noch kein Podium für das Team einfahren, doch hofft man, dass dies der türkische Sofuoglu ändern wird. Auch wenn dieser in den vergangenen drei Jahren die Rennen auf der spanischen Strecke stets für sich entscheiden konnte, steht ihm dennoch ein wahrlich harter Wettkampf bevor.

Mit mechanischen Problemen an seiner MV Augusta, gelang es PJ Jacobsen nicht, den intensiven Kampf in Thailand mitbestreiten zu können. So kam es, dass der Amerikaner in Runde zwei aufgeben und das Rennen nicht beenden konnte. Zurück in Europa, wird Jacobsen nun von seinem Teamkollegen Alessandro Zaccone (MV Augusta Reparto Corse) begleitet, welcher im letzten Jahr zum zweiten Mal den Cup, mit einem dritten Platz in der ESS belegen konnte. Jacobsen verzeichnet eine mehr als starke Bilanz im MotorLand Aragon; auch wenn er bislang noch keinen Sieg in seiner Klasse holen konnte, hält er seit 2015 unangefochten den Rundenrekord, welcher dort nicht nur eine durchschnittliche Leistung erfordert. Mit einer verlässlichen Maschine, kann es dem 23-jährigem gelingen, ein wirklich starkes Rennen in Spanien zu fahren.

Jules Cluzel (CIA Landlord Insurance Honda) ist ein weiterer Titelanwärter, auch wenn er 2017 schon einiges an Pech zu verzeichnen hatte. Ein schwerer Unfall, gefolgt von technischen Problemen, vor allem in der Eröffnungsrennen, behindert seinen Kampf um den Titel. Der Franzose war sehr glücklich nach seiner Verletzung zur Eröffnungsrunde in Pillip Island, in Thailand wieder angreifen zu können. Obwohl er in Buriram die Pole Position sicher hatte, war es ein technischer Defekt, der ihn dazu zwang, seine Führungsposition aufzugeben und somit bislang noch keine Punkte sammeln ließ. Cluzel gehört ebenso zu jenen Fahrern, die in Europa ein gutes Ergebnis einfahren wollen. Er hat nachweißlich das nötige Tempo und konnte außerdem schon einmal, in 2015, die Pole Position und die schnellste Rundenzeit ergattern. Es wird sehr hart um die Spitze mitzufahren, denn mit Neuzugang Hiromichi Kunikawa, welcher 2017 dem ESS Team beipflichtet, hat der Franzose, neben Robin Mulhauser und Hikari Okubo einen weiteren wettbewerbsfähigen Teamkollegen.

Federico Caricasulo (GRT Yamaha Official WorldSSP Team) beeindruckt weiterhin mit seinen Leistungen und möchte die Erwartungen für 2017 übertreffen. Der Italiener belegt momentan den zweiten Platz in der Meisterschaft, gefolgt von einem mehr als erstaunlichen Sieg zum Rennen in Thailand. In dem dramatischen und von Hitze bestimmten Rennen, gelang es Caricasulo in einer stark ausgereiften Art, bis an die Spitze zu fahren. Seine Vergangenheit rund um MotorLand rückt den Italiener in eine gutes Licht für konkurrierende Serien; zwei Podestplätze in der Klasse der STK1000 und als Führender der Top Sieben der WorldSSP letzte Saison, zeigen, dass er den nötigen Biss hat sich auf anspruchsvollen Strecken zu beweisen.

Niki Tuuli (Kallio Racing) gab 2017 sein Debüt auf dem Podium auf dem Chang International Circuit. Der Finne steht momentan auf Rang Zwei der Weltrangliste, drei Punkte von der Spitze entfernt. Durch ein solide gefahrenes und knappes Rennen in Thailand, gelang es ihm, unter die Top Drei zu fahren. In seiner ersten Vollzeitsaison im Yamaha Team, könnte es dem Finnen in Aragon gelingen, sich weitere Punkte, zu seinen bereits eindrucksvoll Gesammelten, hinzuzuverdienen.

Nachdem der Brite Kyle Smith (Gemar Team Lorini) zum Rennen in Thailand, auf Position Zwei liegend, aus dem Rennen ausschied, hofft er nun in Europa mit der nötigen Pace  auf seiner Honda CBR600RR, wieder angreifen zu können. Smith wurde, nachdem er einige riskante Überholmanöver startete, von der Rennleitung drei Plätze nach hinten versetzt, welche er allerdings nicht einhielt. Das traurige Ergebnis; der Brite erhielt die schwarze Flagge und wurde somit vom Rennen disqualifiziert. Es bleibt zu hoffen, dass ihm ein großartiges Rennen in Aragon gelingt, hat er doch in der Vergangenheit schon so manche Trophäen von dort mit heimnehmen können.

Roberto Rolfo (Team Factory Vamag), der Führende der Weltmeisterschaft, hält an seiner beeindruckenden Leistung, dem Sieg zur Saisoneröffnung auf Phillip Island fest. Beständigkeit ist der Schlüssel eine Meisterschaft zu gewinnen und mit drei Punkten in Führung liegend, in die dritte Runde der Saison zu starten, könnte den Italiener automatisch zum Underdog in 2017 machen? Nachdem er sich in der Hitze von Buriram einen elften Platz sicherte, sollte es ihm die spanische Sonne erträglich machen, an seine vergangenen Ergebnisse unter den Top Ten wieder anzuknüpfen.

Das britische Duo Luke Stapleford und Stefan Hill, beide Profile Racing, hoffen auf ein solides drittes Rennen, nachdem ihnen die thailändische Hitze auf ihren Daytona 675 Maschinen einige größere Probleme bereitete. Auf ihren Heimstrecken rund um Europa, hoffen die beiden für ihr Team viele wichtige Punkte sammeln zu können, denn das wäre mehr als verdient.

Am Freitag startet um 11 Uhr mit dem Freien Training die dritte WolrdSBK Veranstaltung, bevor es dann am Samstag um 14 Uhr in die Tissot-Superpole und schließlich am Sonntag um 11.30 Uhr zum Rennen geht.