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Rea Exklusiv: „Wenn alles gleich steht, kann ich den besseren Job machen"

Wednesday, 13 July 2016 11:06 GMT

Der amtierende Weltmeister der MOTUL FIM Superbike Weltmeisterschaft gab in Laguna Seca WorldSBK.com ein Exklusiv-Interview.

Mit 46 Punkten Vorsprung geht der Kawasaki Racing Team Pilot Jonathan Rea in die Sommerpause der WorldSBK-Saison 2016. Damit hat der Nord-Ire ein solides Polster und eine Hand an der Titelverteidigung. Doch Rea weiß, dass man sich nie auf seinen Lorbeeren ausruhen darf.

Im Interview mit WorldSBK.com gab er zu, dass es diese Saison ganz schön anstrengend gewesen ist, das Beste aus seiner neuen Kawasaki Ninja ZX-10R 2016 herauszuholen.

„Ehrlich gesagt hätte es erstmal nicht besser los gehen können, denn wir haben dieses Jahr ein neues Motorrad“, so Rea. „Das ist ein komplett neues Motorrad, neuer Motor und neues Chassis. Dass wir also gleich beim Saisonstart auf Phillip Island mit dem Doppelsieg loslegten, war einfach unglaublich. Dieses Saison haben wir so viel mehr als erwartet raus geholt, aber wir hatten auch Schwierigkeiten.“

„Am offensichtlichsten sind unsere Probleme bei der Schaltung, das hatte ich in ein paar Rennen. Aber wir verstehen das jetzt ziemlich gut und sowas passiert einfach. Ich glaube, dass uns der Durchbruch ab Sepang gelungen ist, in Donington, Misano und Laguna waren wir richtig stark.“

„Ich glaube, dass ich jetzt auf den letzten Teil der Saison viel gespannter bin, als ich es auf die erste Hälfte war. Wir haben uns etwas im Hintertreffen gesehen und sind bei manchen Rennen trotzdem auf das Podest gefahren. Da waren wir definitiv weiter, als gedacht. Ich würde nicht sagen, dass wir Glück hatten, aber ich fühle, dass ich unglaublich gut fahre und dass wir derzeit echt die Stärksten sind.“

„Das neue Motorrad hat einen ganz anderen Charakter. Das Motorrad ist über viele Jahre lang mit viel Feedback entwickelt worden und das meiste davon ist von Tom gekommen, ich bin ja erst letztes Jahr hier her gekommen. Als ich das Motorrad letztes Jahr in Jerez erstmals gefahren bin, war ich super-schnell, aber es war ein komischer Test, denn es war so viel Gummi auf der Strecke und diese Piste ist im November unglaublich schnell.“

„Dieser Test hat uns die Realität etwas verschleiert und darum hatten wir auch etwas Schwierigkeiten. Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass der Motor-Charakter nicht zu meinem Fahrstil passt, den ich normalerweise habe. Das Motorrad ist von Tom und für Tom entwickelt worden. Darum glaube ich, dass ich wirklich stark war, das zu verstehen und dass ich mich dann doch wieder in das Motorrad verlieben konnte.“

„Natürlich ist Tom an manchen Tagen stärker als ich, aber ich glaube an mich und mein Motorrad. Ich glaube, dass wenn die Dinge gleich stehen, ich den besseren Job machen kann. Ich brauche als Fahrer diesen Glauben und ich denke nicht mal daran, ob Tom oder Chaz hinter mir sind, denn das ist mir egal. Ich weiß, was für mich wichtig ist und das ist Vertrauen in den Rennen.“

„Alle Fahrer – die Boxengasse runter und rauf – geht Sonntagabend nach Hause oder gibt vor dem Rennen Interviews und ist super zuversichtlich. Ich bin mir nicht sicher, ob das alles Prahlerei ist oder ob sich da manche Fahrer rein reden müssen. Ich versuche immer nur zuversichtlich in die Rennen zu gehen, an das zu glauben, was ich kann. Ich brauche da nicht unbedingt drüber sprechen, aber wenn die Ampel ausgeht weiß ich, was ich in mir habe und wenn dann das Gefühl mit diesem Motorrad, mit dieser Kawasaki, noch gut ist, dann gibt es nicht viele, die uns schlagen können.“

Bei den verbleibenden vier Saisonstationen hat Rea die Chance seinen WorldSBK-WM-Titel zu verteidigen – als erster Fahrer seit Carl Fogarty. Der Lausitzring, Magny-Cours, Jerez und das Flutlicht-Finale von Katar stehen noch auf dem Programm.