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Melandri: „Die Ducati ist eine tolle Entdeckung für mich"

Thursday, 25 August 2016 09:44 GMT

2017 gibt der Italiener Marco Melandri sein Superbike-Comeback. In Misano hat er diese Woche schon getestet.

Marco Melandri, der im kommenden Jahr im Aruba.it Racing – Ducati Team Davide Giugliano ersetzen und an der Seite von Chaz Davies fahren wird, hat seinen ersten dreitägigen Test mit der Ducati 1199 Panigale R bestritten.

Der Italiener war diese Woche Montag bis Mittwoch in Misano unterwegs und fuhr insgesamt 70 Runden. Der neunfache Superbike WM-Laufsieger hat sich im Anschluss mit WorldSBK.com über diesen Test unterhalten.

Marco, wie ist dein Comeback gelaufen?
Es war spannend! Wie als wäre es wieder das erste Mal! Wenn du etwas machst, was du wirklich gern magst – wie in meinem Falle Motorradrennen fahren – und du musst aufhören, dann verstehst du erst einmal, wie sehr dir es fehlt und warum du es so gemocht hast. Ich habe dieses Comeback ganz besonders genossen, es war besser als das erste Mal.

Welche Emotionen hattest du?
Neben der Aufregung auch eine große Schüchternheit. Ich komme aus einer schwierigen Zeit zurück, aber die Jungs in der Box haben mich als ihren Fahrer begrüßt. Ich muss zugeben, dass ich mich zunächst etwas unwohl gefühlt habe, aber wie wir zu arbeiten begonnen haben, habe ich mich willkommen gefühlt. Es fühlt sich jetzt schon wieder alles natürlich an.

Was hast du alles abgearbeitet?
Am Montag ging es darum, mein derzeitiges Level auf dem Motorrad zu verstehen. Das war am schwierigsten. Dann haben wir an der Sitzposition gearbeitet und am Dienstag konnten wir dann noch ein bisschen Feinabstimmung machen. Dann haben wir uns auf Dinge konzentriert, die mir bei meinem Fahrstil Vertrauen bringen sollen. Als mir das Motorrad dann besser gepasst hat, habe ich mich lockerer gefühlt und habe die Kontrolle wieder übernommen. Ich bin im Moment noch nicht bereit für Rennen, aber ich habe wieder angefangen, wie ein Fahrer zu denken.

Wie viele Runden bist du normalerweise bei jedem Stint gefahren?
Nicht viele. Ich fühle mich gut, aber es gibt keinen Grund, warum ich es mit den Runden übertreiben sollte, nur um ein paar kleine Verbesserungen zu erreichen. Wenn ich mich zu schnell verausgabt hätte, wäre ich dann am letzten Tag müde gewesen, darum habe ich es Schritt für Schritt genommen, um dann wirklich am letzten Tag anzugreifen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich jetzt schon für eine halbe Rennsimulation fit genug bin, aber ich gehe alles Stück für Stück an.

Welches Programm hat Ducati mit dir in den kommenden Monaten vor?
Sagen wir mal so, ich bin fast ein Testfahrer, was dieses Jahr eigentlich Carlos Checa machen sollte. Ich nutze seine Abwesenheit aber und kann das Motorrad sofort fahren. Wir gehen im Oktober noch mal nach Valencia, aber der Plan muss noch richtig aufgestellt werden.

Wie trainierst du bis da hin?
Im September werde ich mit einem Straßenmotorrad fahren, um Kilometer abzuspulen und einen Rhythmus zu bekommen. Ich habe schon im Fitnessstudio angefangen und einige zielgerichtete Programme begonnen, für die Muskeln, die man beim Fahren braucht. Ich denke, dass ich momentan weiter bin, als gedacht.

Was hältst du von der Panigale?
Das ist eine großartige Entdeckung für mich. Ich war mir ziemlich sicher, dass dieses Motorrad gut zu meinem Fahrstil passen könnte. Natürlich hatten einige Leute ihre Skepsis, aber auch wenn es noch sehr früh ist, bin ich glücklich. Das Motorrad hat eine sehr gute Leistungsentfaltung und die Front ist ehrlich und direkt. Die Art Motorrad, die mir normalerweise passt.

Hast du dich schon viel mit deinem Teamkollegen für 2017, Chaz Davies, unterhalten?
Ja, ich habe ihn gesehen. Ich denke, dass er ein guter Kompanion im Team ist. Wir waren 2013 bei BMW im gleichen Team und wir hatten viel zu lachen. Natürlich ist Chaz der Man, mit dem ich über dieses Motorrad sprechen muss, denn er ist dieses Bike jetzt drei Jahre lang gefahren – und fährt es mehr als gut!