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Imola: Es steht viel auf dem Spiel

Friday, 29 April 2016 08:08 GMT

WorldSBK Kommentator Steve English blickt auf den Motul Italien Lauf voraus.

Imola ist eine der legendärsten Rennstrecken in der Geschichte des Motorsports, hier wurden einige der genialsten Rennen in verschiedenen Klassen und Disziplinen ausgetragen. Die Strecke wurde 1953 gebaut. Nach dem Tod von Dino Ferrari, Sohn von Enzo, mit 24 Jahren, wurde die Strecke in Autodromo Enzo e Dino Ferrari umbenannt.

Imola ist über viele Motorsport-Disziplinen hinweg ein Begriff. Die MOTUL FIM Superbike Weltmeisterschaft war hier 2001 das erste Mal zu Gast, aber eines der spektakulärsten Rennen aller Zeiten fand hier wohl ein Jahr später statt, als es zwischen Colin Edwards und Troy Bayliss im direkten Fight auf der Strecke nicht nur um den Rennsieg ging, sondern auch um die Weltmeisterschaft. Der US-Amerikaner gewann.

Damals war es ein gänzlich spannendes Wochenende und beide Fahrer lieferten eine gewaltige Show ab. Dieses Jahr geht es nicht um die Titelentscheidung und trotzdem steht für die Asse der Superbike WM extrem viel auf dem Spiel.

Jonathan Rea, fünfmaliger Imola-Seiger, hat in der WM-Tabelle 45 Punkte Vorsprung auf Chaz Davies. Wenn der Waliser Rea noch von einer Titelverteidigung abhalten will, dann sollte er in Imola auf jeden Fall den Rückstand verkürzen. Letztes Jahr war die Kawasaki in Imola aber das schnellste Paket und derzeit gibt es keinerlei Anzeichen, dass die Grünen in Schwierigkeiten stecken sollten. Aber dieses Wochenende sollte auch Ducati vorn dabei sein können.

Letztes Jahr hatte Davide Giugliano die Pole Position und ein Podest gefeiert, es war sein erstes Rennwochenende der Saison, nachdem er sich auf Phillip Island verletzt gehabt hatte. Teamkollege Davies musste zwei Mal aufgeben, das überschattete das Wochenende für Ducati. Auch in Assen arbeitete das Wetter gegen Davies und Rea holte mit seinem Doppelsieg einen weiteren Vorsprung heraus. In Imola dürfte allerdings ein spannender Fight zwischen den Protagonisten der Weltmeisterschaft erwartet werden.

Tom Sykes liegt 59 Punkte hinter seinem Kawasaki-Teamkollegen und der Ex-Weltmeister hat nichts mehr zu verlieren. Der Superpole-Dominator hat hat klar die Pace, um mit Rea mitzuhalten, doch der amtierende Champion stellt seine Konkurrenz vor allem durch seine Konstanz vor große Aufgaben. In Assen musste Sykes einen Rückschlag hinnehmen, als er im ersten Lauf stürzte. Dieses Wochenende will er in Imola zurückschlagen. Hier feierte er 2013 auf dem Weg zu seinem WM-Titel auch einen Doppelsieg.

Der Teaminterne Fight von Kawasaki ist dieses Jahr in Chang und Aragón schon groß aufgeflammt, dort konnte Sykes Rea ordentlich herausfordern. Dieses Wochenende sollte Sykes einmal nicht an die Meisterschaft denken, sondern einzig und allein daran, Rea zu fordern. Im Sport können die besten Athleten der Welt immer dann so fighten, als stünde nichts auf dem Spiel, wenn alles auf dem Spiel steht – und so wird Sykes Imola angehen, um Rea und Davies zu fordern. Denn ansonsten werden seine Titelhoffnungen schon vor Saisonhalbzeit nahezu verschwunden sein.

Das Wetter könnte allerdings erneut eine entscheidende Rolle spielen, denn es ist Regen für das Wochenende angesagt. Außerdem bliesen diese Woche in Imola starke Winde.