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Andrea Quadranti über MV Agustas bisherige WorldSSP Saison

Friday, 29 July 2016 11:18 GMT

Der Teammanager spricht über 2016, die Anpassung und einen schwierigen Weg für die Titelanwärter

Die Regeln änderten sich in der Vorsaison, bevor die WorldSSP Saison 2016 begann und MV Agusta hatte etwas mehr Probleme als einige ihrer Gegner, sich an die Änderungen anzupassen. Schon das Straßenmotorrad hat eine Traktionskontrolle und zahlreiche andere Dinge, was nun gegen die Regeln der World Supersport ist. Der Anpassungsprozess wurde damit schwer. Dazu kam, dass sich ihr führender Pilot Jules Cluzel noch immer von seinem fürchterlichen Sturz in Jerez de la Frontera gegen Ende der Saison 2015 erholte. Andrea Quadranti sprach mit WorldSBK.com vor der Sommerpause über die bisherige Saison.

„Wir hatten in der World Supersport etwas mehr erwartet und etwas weniger in der WorldSBK“, erklärt Quadranti. „Ich sollte nicht einmal in dieser Rolle sein – wir hatten einen anderen Plan – aber nun muss ich direkt ins Team involviert sein. Aufgrund des engen Kalenders und der neuen Regeln in der WorldSSP hatten wir keine Zeit zum Anpassen oder um etwas zu testen oder den Motor verlässlicher zu machen... und wir hatten ein paar Probleme damit. Wir sind noch immer nicht in bestem Zustand.“

„Es braucht viel, um sich anzupassen – die neue Software-Firma begann das Projekt ebenso mit keinerlei Erfahrung – und es ist ziemlich schwierig für uns so weit zurück zu gehen, selbst beim Straßenmotorrad – denn das Straßenmotorrad hat Traktionskontrolle und viele andere Dinge, die wir hier nicht mehr benutzen dürfen. Wir müssen einfach die Zahlen herausfinden und die Fahrer müssen sich an das System ohne Traktionskontrolle gewöhnen. Jules war sehr daran gewöhnt. Dazu hatte er im letzten Jahr einen heftigen Sturz und er ist jetzt nicht sehr zuversichtlich ohne jegliche Sicherheit auf dem Bike zu sitzen. Wir brauchen einfach etwas Zeit, um die Dinge herauszufinden, zu testen und zu entwickeln.“

Die Änderungen in den Regeln haben die Reihenfolge mit Sicherheit durcheinandergewürfelt, aber Cluzel liegt noch immer im Titelkampf – obwohl er weit hinter der Spitze liegt – und hat sich Podestplätze gesichert und in Thailand zur zweiten Runde gewonnen.

„Ich weiß nicht, ob das gut war oder nicht, wenn ich auf das zurückblicke, was passiert ist“, sagt Quadranti über den Sieg. „Vielleich bekamen wir so die Illusion, dass es nicht so schlecht war und wir noch immer gewinnen können. Dann fielen wir auf die Nase. Wir hatten auch ziemlich viel Pech mit Cluzel und Zanetti... also... ich denke noch immer, dass wir vor dem Ende der Saison um Siege kämpfen können, aber der Titel wird sehr schwer. Ich blicke auf das nächste Jahr.“

Cluzel bleibt also ein Podestanwärter und Sieger, obwohl die Saison voller Höhen und Tiefen war. Sein Teamkollege Zanetti schien noch mehr Probleme zu haben. Er konnte auf der MV Agusta 2016 nicht seine üblichen Ergebnisse abrufen.

„Wir müssen uns das ansehen, denn es ist seltsam“, sagt Quadranti. „Ich kann nicht akzeptieren ein Bike zu haben, das so weit von den Top-10 weg ist. Ich denke danach werden wir uns zusammensetzen, reden und uns die ganzen Daten ansehen, um herauszufinden, was das Problem hier ist, denn es kann so nicht weitergehen.“

MV Agusta Reparto Corse war zuletzt vor der zehnten Runde auf dem Lausitzring mit dem WorldSBK und dem WorldSSP Teams testen, da sie bei beiden nach Fortschritten suchen. Nach der Sommerpause gibt es noch vier weitere Runden bis zum Saisonfinale in Katar und dann beginnen bereits die Vorbereitungen für eine weitere Saison.