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Andrea Quadranti über MV Agusta: „Ich hatte die Fortschritte nicht so schnell erwartet"

Wednesday, 27 July 2016 08:11 GMT

Der Teammanager von MV Agusta Reparto Corse sprach mit WorldSBK.com über die Gegenwart und die Zukunft

Vor nicht allzu langer Zeit war MV Agusta ein Team, das darum kämpfte, ins Mittelfeld zu kommen. Nun zeigen sie mit Leon Camier als Fahrer eine beeindruckende Leistung auf einem stark verbesserten Bike. Das italienische Team fuhr bereits Top-5-Ergebnisse ein und kämpft regelmäßig in den Top-10 und in der Tissot-Superpole 2. Teammanager Andrea Quadranti sprach vor der Sommerpause mit WorldSBK.com, um über den stetigen Fortschritt des Teams zu sprechen und darüber, was die Zukunft bringen könnte.

„Ich hatte die Fortschritte nicht so schnell erwartet“, sagt Quadranti. „Wir haben das Projekt mit dem Bike nach Australien übernommen. Ehrlich gesagt fanden wir ein paar Dinge... das Bike wiegt weniger, wir haben ein paar Schritte mit der Elektronik gemacht und wir sind sehr glücklich mit Leon. Wir würden gerne mit ihm weitermachen, das ist mein Wunsch. Und ich weiß, dass er aus dem Bike noch viel mehr herausholen kann, selbst wenn es schon älter ist.“

Camier zeigte einige großartige Rennen für das Team und war auch der einzige Entwicklungsfahrer im WorldSBK Team. Er brachte das Projekt nach vorn. Top-5-Ergebnisse und ein bestes Resultat von Platz 4 in Donington und Assen bedeutet, dass der MV Agusta Fahrer momentan auf Platz 8 der Gesamtwertung liegt, vier Runden vor Saisonende. Was ist das nächste Ziel?

„Wir verlieren besonders in Sachen Pferdestärken, denn wir sind noch immer sehr weit weg, wenn man auf das Tempo auf jeder Strecke schaut“, erklärt der italienische Teammanager. „Aber wir sind dabei auch beschränkt, denn das Design des Motors ist alt und gibt dir nicht viele Möglichkeiten, an denen du arbeiten und ihn tunen kannst. Aber wir haben ein paar Ideen und wir haben noch immer die Chance das Bike leichter zu machen, um etwas Tempo zu bekommen. Ich freue mich auch schon auf einen guten Winter mit der Zeit und dem Budget, anständige Tests zu fahren. Dann ist das Ziel im nächsten Jahr Top-5, das wäre gut. Dieses Jahr ist es schon ein schönes Ergebnis, aber ich wäre auch mit den Top-10 glücklich. Die Top-5 sind ein sehr gutes Resultat, aber ich habe das dieses ganze Jahr über nicht erwartet.“

2017 soll also an jedem Rennwochenende ein Top-5-Ergebnis drin sein. Das Team will Camier halten. Auf was zählt MV Agusta mit Blick auf die Zukunft sonst noch?

„Für das nächste Jahr analysiere ich die Situation und beginne darüber nachzudenken zwei Fahrer zu haben“, verrät Quadranti. „Es macht jetzt mehr Sinn, wo wir konkurrenzfähiger sind. Und jemand anderen zu haben, mit dem er die Daten teilen kann, wenn wir testen. Wir hätten damit auch die Chance noch mehr Punkte zu holen, das wäre vielleicht die Idee – im nächsten Jahr zwei Bikes in der WorldSBK und eines in der WorldSSP zu haben. Mal sehen...“

Aktuell fahren Jules Cluzel und Lorenzo Zanetti für MV Agusta in der WorldSSP. Cluzel hat bereits einen Vertrag für 2017. Aber wie Quadranti erklärt gibt es ‚Klauseln’, die gändert werden können und die Zukunft muss erst ‚abgewartet werden’.

MV Agusta Reparto Corse und Camier kehren zur zehnten Runde der WorldSBK Saison vom 16. bis 18. September auf dem Lausitzring auf die Strecke zurück. Auch die WorldSSP ist an diesem Wochenende nach einer längeren Sommerpause zurück.