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Camier: „Ich bin jetzt ein mental stärkerer Fahrer"

Tuesday, 30 June 2015 07:40 GMT

Der Brite fasst den ersten Teil seiner WorldSBK Saison 2015 zusammen.

Nach einem schwierigen Jahr ohne permanenten Startplatz kam Leon Camier 2015 ins MV Agusta Werksteam in die WorldSBK zurück. Der 28-jährige ehemalige BSB Champion bewies, dass es die richtige Wahl war, ins offizielle Team der italienischen Mark zu wechseln und ihre F4 WorldSBK Maschine zu entwickeln, trotz der vielen Unbekannten in einem solchen neuen Projekt. Sein großartiges Gefühl für das Bike und seine Testfähigkeiten zusammen mit seinem tollen Tempo erlaubten dem Team positiv auf der Weltbühne zu beeindrucken – obwohl einige Probleme mit dem neuen Superbike zu mangelhaften Rennergebnissen führten.

„Zu Beginn der Saison haben wir massive Fortschritte gemacht und das auch ziemlich schnell“, sagte Camier. „Das war sehr ermutigend und realistisch gesehen hatte ich nicht erwartet, dass das Bike zum Beginn so konkurrenzfähig ist. Wir hatten ein paar Dinge, die uns grundsätzlich davon abgehalten haben, bessere Ergebnisse zu holen, die in unserer Reichweite lagen. Das Frustrierende kommt jetzt, denn es dauert etwas, bis die Probleme behoben sind. Vielleicht gibt es etwas, das wir später in diesem Jahr noch machen können, aber höchstwahrscheinlich werden wir erst im nächsten Jahr eine endgültige Lösung finden. Insgesamt bin ich über unsere Fortschritte glücklich, aber es gibt noch viel Arbeit, die erledigt werden muss. Das ist ein neues Projekt für das Team und ihre erste ‚wirkliche’ Saison, denn letztes Jahr hatten sie nicht die komplette Werksunterstützung.“

„Wir müssen die Dinge realistisch sehen“, fuhr der Brite fort. „Mit etwas mehr Hintergrund und ein paar Anpassungen könnten wir viel besser sein. Sobald du beginnst, das Bike kraftvoller zu machen, führt das zu mehr Problemen. Es ist nie leicht, ein spezifisches Problem zu lösen, denn die Änderungen, die du vornimmst, könnten zu weiteren Sorgen führen. Der härteste Teil ist, das letzte bisschen Performance zu finden, besonders im Vergleich zu anderen Herstellern und Teams, die in dieser Serie viel mehr Erfahrung haben.“

Mit einem kleineren Hersteller zu arbeiten hat laut Camier seine Vorteile. „Das Gute mit MV ist, dass es im Vergleich zu anderen größeren Herstellern eine viel dynamischere Firma ist. Die Jungs in der Firma bringen das Ganze zum Laufen und Giovanni Castiglioni kommt während der Saison zu einigen Rennen. Er steht hinter dem kompletten Team und ist meiner Meinung nach der Hauptgrund, dass das ganze Projekt in kurzer Zeit erfolgreich sein kann. Ich sage nicht, dass wir den Titel vom einen Tag auf den anderen gewinnen können, aber sicherlich wird sich alles schnell verbessern. Er macht keine sinnlosen Dinge und hat die richtige Einstellung zum Rennsport. Er bekommt Dinge gern fertig.“

Camier hat das Gefühl, dass er dem Team auf vielen verschiedenen Ebenen das richtige Feedback liefert: Der härteste Weg wurde schon im letzten Jahr gegangen mit all den Problemen, keinen festen Fahrer zu haben. Damit wurde der Brite gestärkt, der nun sehr zuversichtlich in die Zukunft blickt.

„Ich hatte immer ein großartiges Gefühl für das Bike“, gab er zu. „Ich bin im letzten Jahr in verschiedenen Meisterschaften und Klassen gefahren und fuhr viele verschiedene Bikes, also konnte ich tolle Erfahrungen sammeln, aber gleichzeitig bin ich noch immer jung und habe die Motivation gut zu sein. Es ist sehr wichtig zu verstehen, was mit dem Bike passiert, besonders auf der Seite der Elektronik, um die Techniker in die richtige Richtung zu weisen. Falsches Feedback kann viel Zeit kosten.“

„Mein Fahrniveau ist im Moment definitiv gut, aber ich denke, es war auch bei Suzuki und Aprilia so. All das passierte im letzten Jahr mit vielen Änderungen und keinem festen Platz. Dadurch bin ich mental stärker geworden. Ich habe nun das Gefühl, ich bin ein vollständigerer Fahrer. Ich denke mit ein paar Änderungen am Bike – wenn das Richtige kommt – werden wir in der Lage sein, auf einem sehr guten Niveau zu fahren.“