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Loris Baz: "Der zweite Platz ist definitiv zu erreichen"

Monday, 25 August 2014 09:01 GMT

Der KRT Pilot ist noch immer unsicher, was die Zukunft ihm bringt.

WorldSBK.com sprach mit Kawasaki Racing Team Pilot Loris Baz über die Saison 2014, sein Verhältnis zu Team und Teamkollegen Sykes und seine Zukunft im Motorradrennsport.

 

Was denkst du von deiner bisherigen Saison?

“Diese Saison lief sehr gut. Wir haben seit der ersten Runde viele Fortschritte gemacht und wir haben immer ums Podest gekämpft. Wir kämpfen noch immer um den WM-Titel. Das ist das dritte Jahr, in dem ich mit diesem Team arbeite, obwohl es erst meine zweite komplette Saison ist. Nach und nach sind wir zusammengewachsen und kennen uns nun sehr gut. Wir sind auf einem guten Niveau, aber können uns noch immer steigern, was ermutigend und gleichzeitig befriedigend ist.”

 

Drei Rennwochenenden stehen in dieser Saison noch aus. Denkst du, dass du noch immer um den Titel kämpfen kannst?

“Es sind wirklich nur noch drei Rennwochenenden offen. Es ist schade, dass ich zuletzt ein paar Punkte verloren habe. Ich brauche so viele Rennen wie möglich, um zur Spitze aufzuschließen. Es stehen aber nur noch drei Runden aus, aber die Situation ist für uns alle gleich. Wir fahren auf drei Strecken, die für mich gut sein können. Ich war letzten Winter in Jerez schnell. Ich kenne Magny-Cours sehr gut und ich mag diese Strecke wirklich. Wir werden unser Bestes geben, um aufzuholen und den zweiten Platz zu holen. Der erste Rang ist etwas weit weg, aber man weiß ja nie.”

 

Du standest bisher acht Mal auf dem Podium… Was brauchst du für einen Sieg und um dieses ersten Platz schließlich zu halten?

“Wir sind sehr dicht dran. Nur etwas Kleines fehlt noch. Auf jeder Strecke habe ich um den Sieg gekämpft, ich war immer der Schnellste, aber habe in ein oder zwei Kurven Zeit verloren. Es ist immer die gleiche Art von Kurve: lange und langsame Kurven, dort habe ich Probleme mit dem Grip. Wir haben Fortschritte gemacht, aber noch immer Arbeit vor uns. Viele Dinge können noch immer verbessert werden. Das Gute ist, dass wir wissen, wo wir uns steigern und etwas Zeit gewinnen können.”

 

Wie sah dein Trainingsprogramm während der Sommerpause aus?

“Ich habe mit etwas Freizeit gegönnt, denn es kommt nicht oft vor und wir müssen das Beste herausholen. Dann bin ich zum Training zurück, um sicherzustellen, dass ich für Jerez bereit bin. Unglücklicherweise können wir unsere Bikes während der Pause nicht fahren. Dann denke ich, dass viele Teams Tests gefahren wären. Also bin ich ein bisschen Motocross, Quad und Supermoto gefahren. Wenn ich lange nicht fahre, habe ich kein Problem, schnell in den Rhythmus zurückzukommen, also sind diese Pausen nie ein Problem für mich.”

 

Nun ist bestätigt, dass die Südafrika-Runde nicht ersetzt wird. Hast du eine Idee, wie du die verlorenen Punkte ausgleichen kannst?

“Ich weiß es nicht. Wir könnten es wie in der BSB machen und 3 Rennen fahren: eines am Samstag und zwei am Sonntag - mit zehn Runden weniger.”

 

In dieser Saison hat die EVO-Klasse ihr Debüt an der Seite der World Superbikes gegeben. Im nächsten Jahr gibt es weitere Veränderungen an den technischen Vorschriften. Wie gefällt dir die Zukunft der Meisterschaft?

“Es war keine schlechte Sache, diese neue Klasse einzuführen. Nun müssen wir einen Weg finden, um so viele Teams wie möglich da zu behalten. Es werden immer weniger Teams und ich hörte, dass es im nächsten Jahr noch weniger werden und die Meisterschaft damit etwas mehr aussieht wie die MotoGP, aber ich habe das Gefühl, dass die Veranstalter versuchen, es von der MotoGP zu unterscheiden und zurück zu den Wurzeln dieser Meisterschaft zu gelangen. Ich denke, dass eine Lösung notwendig ist. Die EVO-Klasse trug dazu bei. Sie hat es für einige Fahrer möglich gemacht, in dieser Serie zu fahren, eine gute Show zu zeigen und hoffentlich können sie auch in den nächsten Jahren in der Meisterschaft bleiben.”

 

Dein Teamkollege Tom Sykes hat schon einen neuen Vertrag mit dem Kawasaki Racing Team für die nächsten beiden Jahre unterschrieben. Was steht bei dir an?

“Ich habe verschiedene Optionen in der MotoGP und der Superbike. In der Superbike kann ich mir nicht vorstellen, für ein anderes Team als Kawasaki zu fahren. Ich warte, von ihnen zu hören. Ich denke, dass ihre Priorität war, einen von zwei Fahrern zu bestätigen, also ließen sie Sykes unterschreiben. Wir sprechen, aber es braucht etwas mehr Zeit als sonst, denn viele Leute sind im August im Urlaub. Aber wie dem auch sei: Ich sollte schon sehr bald etwas wissen. Ich würde gern in der Superbike bleiben und versuchen, den Titel zu gewinnen, aber ich muss sehen, ob hier alle das Gleiche wollen.”

 

In dieser Saison warst du ein harter Gegner für Tom. Hat sich euer Verhältnis verändert?

“Bis Sepang war alles gut. Er begann schon, sich vor dem Rennen darüber zu beschweren, aber das war kein Problem für mich. Es herrschte immer eine positive Stimmung im Team. In Sepang habe ich einen Fehler gemacht, aber es war nicht allzu schlimm. Ab diesem Moment hat sich die Atmosphäre aber verändert. Er war sehr sauer, aber alle haben versucht, ihn zu beruhigen, denn das kann im Rennsport nun einmal passieren und er hat im Laufe seiner Karriere auch schon für Abstürze anderer gesorgt. Das waren nicht seine Teamkollegen, ich habe meinen Teamkollegen ins Aus gekegelt und das war sehr unglücklich. Das passiert in den Rennen. Wir fahren mit einem Bike, das über 300 km/h fährt und haben nur wenige Zentimeter zwischen uns. Fehler passieren da schnell und in Sepang habe ich einen gemacht, als ich versuchte, ihm auszuweichen. Die Spannungen sind zurückgegangen, er fährt seine Meisterschaft und ich versuche so gut zu sein, wie ich nur kann. Unser Team ist nicht gespalten, aber wir arbeiten jetzt jeder für sich.”

 

Wenn du die Wahl zwischen MotoGP und Superbike hättest, was würdest du bevorzugen?

“Das hängt von den Bedingungen des Vertrages ab. Ziel ist es natürlich, im Grand Prix zu fahren, aber es könnte auch interessant sein, in der Superbike zu bleiben und um den Titel zu kämpfen. Die kommenden Tage werden interessant sein, aber bisher weiß ich nicht, was passieren wird. Es steht 50-50 und ich bin an allem interessiert. Ob das MotoGP oder Superbike wird, weiß ich nicht, aber auf jeden Fall werde ich 100% geben und kämpfen.”

 

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